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Auszeichnung

Das Tier des Jahres 2024 ist …

Foto: picture alliance/dpa | Patrick Pleul
Louisa Stoeffler
Redakteurin

4. Dezember 2023, 14:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Jedes Jahr kürt die Deutsche Wildtier Stiftung das Tier des Jahres. In diesem Jahr standen der Braunbrustigel, das Eichhörnchen und der Rotfuchs zur Wahl. Die Platzierung des „Tiers des Jahres 2024“ im Überblick.

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Seit 1992 veranstalten die Deutsche Wildtier Stiftung und zuvor die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild jedes Jahr eine Wahl zum „Tier des Jahres“. Förderer der Vereine wählen seit 2017 in einem Voting eine Art aus, auf die besonders aufmerksam gemacht werden soll. Dies kann entweder aufgrund einer akuten Gefährdung, aufgrund der Bedrohung des Lebensraums oder wegen Konflikten zwischen Mensch und Tier der Fall sein. 2023 konnte der Gartenschläfer die Wahl für sich entscheiden (PETBOOK berichtete), im Jahr davor sicherte sich der Schweinswal den Titel. Für das „Tier des Jahres 2024“ standen nun erneut drei heimische Wildtiere zur Wahl.

Heimische Fauna stand bei der Wahl zum Tier des Jahres 2024 im Fokus

Die Wahl zum Tier des Jahres 2024 stand ganz unter dem Zeichen von Wildtieren, die in ihrem natürlichen Lebensraum bedroht sind und daher auf andere Räume ausweichen. Platz 3 belegte laut der Deutschen Wildtierstiftung der Rotfuchs, der zunehmend von Nahrungsknappheit im Wald betroffen ist und in der Stadt auf Jagd geht. Auch das Eichhörnchen, das den 2. Platz belegte, findet sich mittlerweile häufig in Stadtbäumen und ernährt sich leider häufig auch von menschlichem Müll.

Doch das Tier, das auf Platz 1 ist, konnte sich im Beliebtheit-Voting gegen die beiden anderen Stadtbesucher durchsetzen. Denn auch der Igel findet in der von Menschen erzeugten, kultivierten Landschaft immer weniger Lebensraum. So hat er es mittlerweile auf dem Land schwer, da Agrarflächen die von ihm bewohnten Hecken, Gehölze und Magerwiesen verdrängen. Daher weicht er immer mehr in urbane Gebiete in Gärten und Grünanlagen aus.

Die Deutsche Wildtier Stiftung berichtet, es gebe mittlerweile neunmal so viele Igel in der Stadt wie auf dem Land. Doch auch dort hat es der heimische Braunbrustigel immer schwerer. Versiegelte Flächen, Schottergärten und verbreiterte Straßen entziehen ihm auch hier die Lebensgrundlage. Auf der Suche nach Futter ist der nachtaktive Stachelträger meist mehrere Kilometer unterwegs und muss dabei vielen Gefahren trotzen. Wittert er eine, stellt er mithilfe von 5000 bis 7000 Muskeln jeden Stachel einzeln auf. Gegen Autos oder Mähroboter hilft ihm diese Taktik aber leider nur wenig.

Auch interessant: Igel überwintern – wann die Stachelträger unsere Hilfe brauchen

Igel ist „Tier des Jahres 2024“, weil keiner weiß, wie viele es noch gibt

Wie viele Igel es in Deutschland tatsächlich noch gibt, ist nicht bekannt. Wildtierexperten sehen aber mit Sorge, dass der Bestand hierzulande offenbar schleichend abnimmt. Der Igel wird auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands in der Kategorie „Vorwarnliste“ geführt. Bleibt der negative Einfluss des Menschen auf den Braunbrustigel bestehen, ist zu erwarten, dass die Art in naher Zukunft in die Kategorie „Gefährdet“ hochgestuft werden muss.

Man kann jedoch auch einiges tun, um den Stachelträgern zu helfen. Sie brauchen offene Landschaften, Hecken, sowie verwilderte Ecken, Laub- oder Reisighaufen in Gärten. Hermetisch abgezäunte oder ummauerte Grundstücke berauben ihn dagegen vieler Rückzugsmöglichkeiten. Allerdings kann man ihnen auch eine Art „Igelklappe“ unten im Zaun lassen, die etwa 13 × 13 Zentimeter groß sein sollte, damit er zu Besuch in den Garten kommen kann.

Wer also das Tier des Jahres 2024 auf der eigenen Parzelle oder dem Grundstück unterstützen möchte, muss nicht viel tun. Ganz im Gegenteil: Mähroboter, Heckenschere und Pestizide sollte man allesamt weglassen, wenn der Garten igelfreundlich werden soll. Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren wollen, schauen Sie mal in diesen Artikel von myHOMEBOOK: Igel im Garten gefunden? Wie man sich richtig verhält.

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Igel findet im naturnahen Gärten geeignete Landschaft vor

Damit es dem Igel gutgeht, braucht er verwilderte Ecken, in denen die Natur sich ungestört ausbreiten kann. Um Insekten, Spinnentiere und Regenwürmer braucht man sich zudem keine Sorgen zu machen, wenn man Igel im Garten hat: Denn sie sind seine Lieblingsspeisen. Mit seinem guten Geruchssinn spürt er seine Beute im Radius von einem Meter zielsicher auf und ist nachhaltiger für die Natur als Insektizide.

Themen Heimische Wildtiere
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