
13. März 2025, 13:27 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein schockierendes Video sorgt nicht nur in Australien für Wut. Eine US-Influencerin entführt ein Wombat-Baby im Beisein von dessen Mutter, während sie laut lacht – und das alles für ein Instagram-Video. Tierschützer schlagen Alarm, die Politik ist empört, und der Premierminister findet deutliche Worte. Drohen ihr nun Haft und eine Visasperre?
Die US-Influencerin Sam Jones hat mit einem Video für Entsetzen gesorgt: Während einer Reise durch Australien filmte sie sich dabei, wie sie ein Wombat-Baby von seiner Mutter entführt und für die Kamera posiert. Die Empörung reicht bis in die Politik, das Innenministerium prüft Konsequenzen. Nun spricht die Influencerin selbst.
Wombat-Baby aus der Wildnis entführt
Sam Jones, die sich in den sozialen Medien wahlweise als „Outdoor-Enthusiastin und Jägerin“ oder noch vollmundiger als „Wildtierbiologin und Umweltwissenschaftlerin mit Masterabschluss“ bezeichnet, veröffentlichte auf Instagram ein Video. Darauf ist zu sehen, wie sie auf einer abgelegenen Straße ein Wombat-Junges einfängt.
Während das Tier verängstigt zappelt und Zischlaute von sich gibt – ein Zeichen für extremen Stress –, hält sie es lachend in die Kamera. Ihr Begleiter, der die Szene filmt, macht sich im Hintergrund darüber lustig. Die Wombat-Mutter rennt panisch hinterher, kann jedoch nicht eingreifen.
Tierschützer sind alarmiert
Mittlerweile hat die Influencerin ihre Profile für die Öffentlichkeit unzugänglich gemacht, bzw. wurde ihr TikTok-Account gesperrt. Doch das Video von dem schockierenden Vorfall existiert noch immer und hat eine allgemeine Welle der Empörung ausgelöst.
Wie BILD (gehört wie PETBOOK ebenfalls zu Axel Springer) zuerst berichtete, weisen Experten darauf hin, dass das acht Monate alte Wombat dringend auf seine Mutter angewiesen sei. Die Wombat Protection Society erklärte: „Sie setzte das schutzlose Baby wieder auf eine Landstraße – und setzte es damit möglicherweise der Gefahr aus, überfahren zu werden.“ Zudem könnte das Tier verletzt worden sein. Laut der Wildtierschutzorganisation Wires sei es „gut möglich, dass es sich Arme oder Schultern gebrochen hat“.
Politik verurteilt die Tat scharf
Der Fall hat inzwischen auch politische Kreise erreicht. Premierminister Anthony Albanese äußerte sich mit Sarkasmus: „Vielleicht versucht sie es mit anderen australischen Tieren. Nehmen Sie ein Krokodilbaby von seiner Mutter und sehen Sie, wie Sie damit zurechtkommen!“ Auch Außenministerin Penny Wong zeigte sich entsetzt und forderte: „Lasst das Wombat einfach in Frieden.“
Innenminister Tony Burke kündigte an, den Visastatus von Jones zu prüfen. „Ich kann es kaum erwarten, dieses Individuum loszuwerden“, sagte er gegenüber der „BBC“. Eine mögliche Folge könnte ein Einreiseverbot für Australien sein.
In Australien ist es illegal, einheimische Wildtiere zu verletzen oder zu töten. Verstöße können mit Geldbußen von bis zu 235.600 US-Dollar (rund 216.000 Euro) oder sogar mit bis zu sieben Jahren Haft geahndet werden.

Skurrile Formen Erraten Sie, welche Tiere solche „Alien-Eier“ legen?
Influencerin verteidigt sich
Sam Jones selbst sieht die Sache anders. Sie behauptet, sie fange niemals Wildtiere, wenn ihnen dadurch Schaden zugefügt würde. In einem TikTok-Video auf einem neu erstellten Account gibt sie zu Protokoll: „Leute … der Wombat-Vorfall tut mir wirklich leid. Es war ein Fehler. Ich bin ein Profi und alle Leute, die hassen: Es ist genug. Ich habe meine Lektion gelernt.“
Ob sie wirklich dazu gelernt hat, scheint jedoch fraglich, denn ihr neuestes Video zeigt sie beim „Catch and Release“-Fischen, eine in Deutschland verbotene Angelpraktik, bei der Fische nach dem Anbeißen wieder ins Wasser zurückgesetzt werden (PETBOOK berichtete).
Angesichts der scharfen Reaktionen und der laufenden Untersuchungen bleibt fraglich, ob die Influencerin weiter versuchen wird, ihren Ruf zu sanieren. Berühmt geworden ist sie durch ihre Aktion auf jeden Fall.