3. Mai 2024, 18:09 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
RTL-Exklusiv-Moderator Kena Amoa ist nicht nur leidenschaftlicher Taucher, sondern auch Tierschützer. Daher setzt er sich vor allem für einen Meeresbewohner ein: den Mantarochen. Sein „Patenkind“ hat der Journalist nach einer ganz besonderen Person in seinem Leben benannt.
Rochen sind eine Gattung aus dem Meer, die viele gar nicht auf dem Schirm haben. Im schlimmsten Fall könnten einige von ihnen in naher Zukunft komplett von der Bildfläche verschwinden. Denn laut Expertenzahlen gelten derzeit 20 Prozent aller Rochenarten als gefährdet, während 13 Prozent sogar vom Aussterben bedroht sind. Um auf die ernste Lage der Tiere im Meer aufmerksam zu machen, hat sich TV-Moderator Kena Amoa vor allem den Schutz der Mantarochen auf die Fahne gesprochen. Mit PETBOOK sprach er über seinen Einsatz im Namen des Tierschutzes.
Kena Amoa: „Vor allem die großen Meeresbewohner faszinieren mich“
PETBOOK: Warum setzt du dich für Mantarochen ein?
Kena Amoa: „Weil ich total fasziniert bin von der ganzen Unterwasserwelt. Das begann schon in meiner Kindheit mit Aquarien und ging später mit der Begeisterung für das Tauchen weiter. Vor allem die großen Meeresbewohner faszinieren mich. Mantarochen wirken irgendwie, als stammten sie aus einer anderen Welt. Sie haben schon fast etwas Außerirdisches. Ich mag die Art und Weise, wie sie sich bewegen. Man spürt auch, dass Mantas sehr soziale Wesen sind. Sie haben ein für Fische unglaublich großes Gehirn. Sie kommunizieren miteinander und das ist besonders faszinierend zu beobachten, wenn sie in großen Gruppen auftauchen.
Hast du schon mal einen in der Natur gesehen oder konntest mit ihnen tauchen?
„Ja, ich habe schon öfter Mantas gesehen. Aber jetzt auf den Malediven in Maamunagau war es etwas ganz Besonderes, weil es so viele waren. Neueste Forschungen gehen jetzt in die Richtung, dass es dort eine Art Brutstätte gibt, wo die Rochen hinkommen, um sich fortzupflanzen. Es gibt viele junge Mantas, die Mütter bleiben in der Nähe ihrer Jungen. Das ist wahrscheinlich eine Art Brutpflege. So genau weiß man das noch nicht, aber es gibt dort auffallend viele.
Mantarochen landen vielerorts noch immer auf dem Teller
Bei meinen Tauchgängen habe ich sonst immer so 10 bis 20 Mantas gesehen. Es ist einfach faszinierend, wie sie durch das Wasser gleiten. Trotz ihrer Größe wirken sie überhaupt nicht bedrohlich – zumindest nicht für mich –, sondern eher freundlich und irgendwie sanftmütig.“
Aktuelle Zahlen besagen, dass 20 Prozent aller Rochenarten als gefährdet geht und 13 Prozent sind sogar vom Aussterben bedroht. Warum eigentlich?
„Zum Verhängnis wird ihnen zum einen natürlich die Umweltverschmutzung und dass sie auch teilweise bejagt werden und immer noch auf dem Teller landen. In einigen Ländern gelten sie als Spezialität und auch als angeblich geheimes Wundermittel, was ich ganz furchtbar finde.
Aber das wohl größte Problem ist, dass sie ganz oft als Beifang bei den Fischflotten landen, die weltweit unterwegs sind. Insofern sind die Mantas, wie so viele andere Meerestiere von Überfischung bedroht.“
„Ich bekomme immer eine Mitteilung, wenn mein Mantarochen irgendwo gesichtet wird“
Du hast eine Patenschaft für einen Mantarochen übernommen und setzt dich für die Tierschutz-Organisation Manta Trust ein. Wie genau sieht dein Einsatz da aus?
„Ich bekomme immer eine Mitteilung, wenn mein Mantarochen irgendwo gesichtet wird. Ich erfahre dann immer, wo der gesehen wird und halte so quasi Kontakt zu meinem Manta und der Organisation von Manta Trust. Mein Einsatz sieht so aus, dass ich auf Mantarochen und ihre Situation aufmerksam mache. Es freut mich natürlich sehr, dass ich in meiner Rolle als Journalist so ein Thema aufgreifen und breit streuen kann.“
Stichwort: Du wirst darüber informiert, wenn dein Manta irgendwo auftaucht. Ist da irgendwie ein GPS-Chip an dem Rochen angebracht oder wie muss man sich das mit dem Orten vorstellen?
„Nein, es gibt Taucher auf der ganzen Welt, die es sich zum Hobby gemacht haben, Mantas zu erkennen. Man erkennt sie am einfachsten, wenn man unter ihnen taucht, weil sie diese individuelle Zeichnung auf der Unterseite haben. Diese spezifischen Flecke sind sehr individuell und so kann man eben die einzelnen Mantas erkennen. Es gibt Taucher auf der ganzen Welt, die diese Mantas wiedererkennen und dann eben auch ihre Bewegungen nachvollziehen können. Das ist auch etwas, was dem Schutz der Tiere dient und auch Informationen für den Mantel Trust sammelt.“
Hat dein Manta einen Namen und wie groß ist er?
„Ich habe ihn Frauke genannt – nach meiner Kollegin Frauke Ludowig bei RTL-Exklusiv. Dem Magazin, bei dem ich arbeite. (lacht) Frauke ist 4 Meter breit und hat eine 4 Meter Flügelflossen-Spannweite.“
„Frauke ist 4 Meter breit und hat eine 4 Meter Flügelflossen-Spannweite“
Ist das mit dem Namen Zufall oder liegt es daran, dass sie jetzt 30-jähriges Jubiläum bei RTL-Exklusiv hat?
„Oh. An das 30-jährige Jubiläum habe ich jetzt nicht gedacht, aber ich fand es halt lustig, den Manta Frauke zu nennen. Sie hat sich darüber gefreut und fand das auch ganz lustig. (lacht)“
Lass uns mal über Manta Trust sprechen. Was machen die?
„Die überwachen den dortigen Manta-Bestand. Sie schauen, wie es den Tieren geht und wie sie ernährt sind. Ziel von Manta Trust ist es auch Teile dieses Riffs unter Naturschutz zu stellen, weil die Forschung gezeigt hat, dass sich die Mantas dort vermehren. Eine Naturschutzzone würde dabei helfen, dass Touristenboote da künftig jetzt nicht mehr mit voller Geschwindigkeit durchfahren und manche Bereiche vielleicht ganz gemieden werden. Letztendlich setzt sich der Manta Trust vor Ort für den Schutz der Tiere ein und – was ich auch gut finde – die Leute, die dort Urlaub machen, die können dort richtig Schulungen machen und sich über Mantarochen informieren.“
Was kann man tun, um Mantarochen zu helfen?
„Man kann den Manta Trust unterstützen oder sich dafür einsetzen, dass die Meere allgemein geschützt werden. Es gibt ja verschiedenste Organisationen, die sich da stark machen und ich finde, da kann jeder was tun. Ob man jetzt irgendwie spendet oder vor Ort bei so einer Organisation mitarbeitet, da gibt es ja ganz verschiedene Wege.“
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Kena Amoa: »Meine Fische können das sehr gut bewältigen, wenn ich mal nicht da bin
Wie sieht’s eigentlich bei dir mit Haustieren aus? Hast du welche?
„Ich habe zu Hause ein ganz normales 300 Liter Aquarium, in dem ich meine Haustiere halte: Fische. Das Gute an Fischen ist ja, dass man die auch mal ein paar Tage alleine lassen kann. Ich bin natürlich viel unterwegs und könnte daher leider keine Katze oder keinen Hund haben. Aber bei Fischen ist das schon eher möglich. Wenn ich dann mal zwei Wochen weg bin, dann stelle ich den Automaten ein und das können die sehr gut bewältigen. Außerdem hat es für mich etwas ganz Beruhigendes, in so ein Aquarium hineinzugucken und sich sozusagen seine eigene Unterwasserwelt zu gestalten.“
Was für Fische hast du? Was ist dein ganzer Stolz im Aquarium?
„Ich habe hauptsächlich Platys und die sind schon in der 7. Generation. Die vermehren sich und erhalten sich selbst. Also das finde ich gut, dass ich muss nichts nachkaufen muss und die wunderbar überleben. (lacht)“