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Koala ist keiner

Kennen Sie alle 8 echten Bären?

Ein Braunbär auf einem Stein
Dass der Braunbär zu den echten Bären gehört, ist wohl klar. Doch kennen Sie auch die 7 anderen echten Bärenarten? Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

9. Februar 2024, 10:05 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Über wenige Tierfamilien gibt es so viele Missverständnisse wie über die der Bären. Dass der Braunbär einer der sogenannten „echten Bären“ ist, ist wohl keine Überraschung. Doch die wenigsten wissen, welche 7 weiteren Arten noch dazu gehören. PETBOOK gibt einen Überblick und stellt dabei auch den größten Bären aller Zeiten vor.

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Bären faszinieren Menschen auf ganz besondere Weise. Einerseits werden sie von vielen durch ihr dickes Fell und ihre dunklen Augen als flauschig und süß wahrgenommen. Noch immer ist eins der beliebtesten Stofftiere der Teddybär. Allerdings haben echte Bären auch eine andere Seite. Nämlich die vom wehrhaften König der Waldlandschaft, dem man gerade nach einem langen Winterschlaf nicht allein begegnen möchte. Doch welche Tiere zählen wirklich zu den echten Bären? PETBOOK stellt alle 8 noch lebenden Bären einmal näher vor.

Was ist eigentlich ein echter Bär?

Zunächst einmal muss man echte Bären oder auch Großbären natürlich genauer definieren. Denn hätten Sie gewusst, dass echte Bären biologisch gesehen zu den hundeartigen Tieren gehören? Wirklich ansehen tut man das ihnen aber nicht gerade. Etwas widersprüchlich sind auch die Bezeichnungen Großbären und Kleinbären. Denn Kleinbären wie der Waschbär oder Nasenbär sind tatsächlich näher mit Mardern verwandt als mit Bären.

Alle echten Bären haben einen sehr ähnlichen Körperbau: Sie sind stämmig, mit einem großen Kopf und kräftigen Armen und Beinen. Sie besitzen 40 oder 42 sehr kräftige Zähne, die Eckzähne sind bei einigen Arten ausgeprägt. Aber auch an ihren kräftigen Pranken haben sie wehrhafte, lange Krallen. Bären zeichnen sich darüber hinaus dadurch aus, dass ihr Schwanz sehr kurz ist, bei manchen fast nur ein Stummel. Das Fell ist meist sehr buschig und gerade bei den asiatischen Bären existieren Arten mit deutlichen Fellmustern, die anderen Bären sind in der Regel einfarbig.

In der Größe und dem Gewicht zeigen sich teils große Unterschiede. Manche Braunbären-Arten wiegen bis zu 800 Kilogramm, andere Bären beginnen ab einem Gewicht von 25 bis 30 Kilogramm. Ähnlich groß ist auch die Spanne bei der Größe von echten Bären. Während die kleinsten eine Größe von einem Meter erreichen, sind die größten Vertreter auch schon mal 2,80 Meter groß. Im Folgenden finden Sie die echten Bären – aufsteigend nach Gewicht und Größe – im Ranking.

Alle 8 echten Bären im Überblick

Malaienbär, Ursus malayanus

Beginnen wir unsere Übersicht einmal mit dem kleinsten der echten Bären. Der Malaienbär, wegen seiner charakteristischen Zeichen auch Sonnenbär genannt, lebt vor allem in Asien. Er wird einen bis eineinhalb Meter groß und wiegt 30 bis 80 Kilogramm. Mit seinen gebogenen Vorderpfoten klettert er geschickt auf Bäume. Dort macht er sich auf die Suche nach Bienenstöcken, die er mit seinen übergroßen Eckzähnen und bis zu 25 Zentimeter langen Zunge aufbricht und genüsslich aufschleckt. Dieselbe Technik wendet er auch bei Termitenbauten an.

Ein Malaienbär vor begrüntem Hintergrund
Der Malaienbär ist auch als Sonnenbär bekannt Foto: Getty Images

Lippenbär, Ursus ursinus

Auch der Lippenbär geht mit Vorliebe auf die Jagd nach Termiten. Er kommt vor allem in Asien vor, unter anderem in Indien, Nepal, Bhutan und Sri Lanka. Er hat ein sehr buschiges und langes Fell, dass ihn jedoch nicht wärmt, sondern bei den tropischen Temperaturen in seiner Heimat kühl hält. Deswegen besitzt er auch keine Unterwolle und meist einen wenig behaarten Bauch. Er erreicht eine Körper-Rumpf-Länge von 140 bis 190 Zentimetern und wiegt bis zu 145 Kilogramm. Anders als der Malaienbär nutzt er nicht die Zunge, sondern seine namensgebenden Lippen zur Nahrungsaufnahme. Denn diese sind ziemlich lang und gut beweglich. Um Termiten zu verzehren, saugt der Lippenbär diese regelrecht auf.

Ein Lippenbär in der Natur
Der Lippenbär ist ein sehr zotteliger Vertreter der echten Bären und an seinen prominenten Lippen zu erkennen Foto: Getty Images

Großer Panda, Ailuropoda melanoleuca

Auch der Große Panda zählt zu den asiatischen, echten Bären. Er kommt nur noch in China vor und gilt dort als Nationaltier. Seit vielen Jahren betreibt das Land die sogenannte Panda-Politik mit befreundeten Staaten. So werden Pandabären an Zoos und Tierparks der betreffenden Länder verschenkt, jedoch muss ihr Nachwuchs stets ins Reich der Mitte zurückkehren. Denn das Land erhebt einen Anspruch auf die gesamte Pandapopulation. Der große Panda ist ein Nahrungsspezialist, der sich von Bambus ernährt. Er wird 120 bis 180 Zentimeter groß und erreicht ein Gewicht von 85 bis 125 Kilogramm.

Ein Pandabär sitzt im Bambus
Der Große Panda kommt nur in China vor Foto: Getty Images

Kragenbär, Ursus thibetanus

Der Kragenbär trägt diesen Namen wegen seiner charakteristischen V-förmigen Fellzeichnung, die ihm wegen der Sichelform auch den Beinamen „Mondbär“ eingebracht hat. Er kommt vor allem im asiatischen Teil von Russland, sowie Japan und China vor. Seine Größe schwankt stark – von 1,1 bis 1,9 Metern. Entsprechend stark variieren auch die Gewichtsangaben von 60 Kilo bis 250 Kilogramm.

Ein Kragenbär vor Natur
Der Kragenbär trägt ein eindeutiges Fellmuster, dass ihm mit der Sichelform auch den Beinamen „Mondbär“ eingebracht hat Foto: Getty Images

Brillenbär, Tremarctos ornatus

Mit dem Brillenbären springen wir auf den amerikanischen Doppelkontinent, genauer gesagt nach Südamerika. Er kommt in den Ländern Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien und Venezuela vor und ist der einzige südamerikanische Vertreter der echten Bären. Bevorzugt lebt er zurückgezogen in den Anden auf einer Höhe von 1100 bis 4700 Metern Höhe. Entsprechend sind Brillenbären extrem anpassungsfähig und können auch in den Höhenwüsten mit kargem Nahrungsangebot überleben. Sie erreichen eine durchschnittliche Größe von 130 bis 190 Zentimetern und wiegen 100 bis 175 Kilogramm. Brillenbären haben eine auffällige helle Fellzeichnung im Gesicht, die bei einigen zuerst beobachteten Tieren wie eine Sehhilfe wirkten und ihnen auch ihren Namen einbrachten. Allerdings trägt jedes Tier eine einzigartige Zeichnung.

Ein Brillenbär vor steinigem Hintergrund
Eine wirkliche Sehhilfe lässt sich in der Fellzeichnung der Brillenbären häufig gar nicht erkennen Foto: Getty Images

Amerikanischer Schwarzbär, Ursus americanus

Der drittgrößte Vertreter der echten Bären ist der Amerikanische Schwarzbär. Er ist mit einer maximalen Kopf-Rumpf-Länge von zwei Metern zwar nicht viel größer als die anderen Bärenarten, allerdings bringt es er vor dem Winterschlaf schon mal auf 400 Kilogramm Lebendgewicht. Sie kommen vor allem in Kanada, den USA und dem Norden Mexikos vor. Sie teilen sich ihr Gebiet mit anderen Bärenarten, bevorzugen es aber, allein in dichten Wäldern und auch Höhenlagen ab 3000 Meter Höhe zu leben.

Ein amerikanischer Schwarzbär steht auf der Wiese
Der Amerikanische Schwarzbär ist vor allem in Nordamerika verbreitet Foto: Getty Images

Braunbär, Ursus arctos

Noch einmal größer und massiger, aber trotzdem nur Platz 2, belegt der Braunbär. Er wird 1,5 Meter bis 2,8 Meter lang, und wiegt bis zu 550 Kilogramm. Unter den Bären hat er das größte Verbreitungsgebiet und kommt sowohl in Europa, Asien sowie Nordamerika vor. Am liebsten hält er sich in Wäldern auf, aber auch in alpinen Gebieten und der Tundra.

Eisbär, Ursus maritimus

Der größte, heute noch lebende Bär ist der Eisbär. Er wird bis zu 2,8 Meter lang und einzelne Exemplare kamen schon auf ein Gewicht von 1000 Kilogramm. Er ist der größte noch lebende Landbeutegreifer und kommt vor allem in den nördlichen Polarregionen vor. Als einzige Vertreter der Bären ernähren sie sich fast ausschließlich von Fleisch und jagen unter anderem Robben. Sie sagen aber auch zu Aas nicht nein. Dann steht auch schon mal Wal auf der Speisekarte der Eisbären.

Ein Eisbär läuft über eine riesige Eisfläche
Der Eisbär gilt als der größte noch lebende Vertreter der echten Bären. Die Frage ist nur, wie lange noch … Foto: Getty Images

Warum fehlt der Grizzly?

Vielleicht fragen sich nun einige, warum eigentlich der wilde und von vielen gefürchtete Grizzlybär im Ranking nicht auftaucht. Tatsächlich ist dieser jedoch nur eine Unterart des Braunbären, die mit besonders buschigem Fell in besonderer Färbung aufwartet.

Auch der Rote Panda und der Koala finden sich in diesem Ranking nicht wieder, obwohl der Körperbau dieser beiden Tiere tatsächlich der Beschreibung der echten Bären ähnelt. Denn mit ihren gedrungenen Körpern, runden Köpfen und kurzen Schwänzen sehen beide äußerlich schon sehr nach „Bär“ aus.

Auch spricht man häufig vom „Koalabär“ und der Rote Panda wird auch Katzenbär genannt. Doch beide Tiere tragen diese Bezeichnungen zu Unrecht. Der Kleine Panda ist mit dem Großen nicht verwandt, sondern eher mit den Marderartigen. Der Koala jedoch ist ein Beuteltier und daher überhaupt nicht mit Bären verwandt. Mehr zu diesem Thema lesen Sie in diesen Artikel: Hätten Sie gewusst, dass Koalas eigentlich keine Bären sind? 

Auch die beiden größten Bären haben es nicht in das Ranking geschafft, denn der Kurznasenbär und der Höhlenbär haben die letzte Eiszeit nicht überlebt. Der Kurznasenbär erreichte nach Fossilienfunden und Hochrechnungen etwa eine Größe von 3,4 Metern und ein Gewicht von 1000 Kilogramm. Übertroffen hat diesen Riesenbären wahrscheinlich nur noch der Höhlenbär, der wohl bis zu 3,5 Meter groß wurde.

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Quellen

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