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Rostkatze, Manul, ...

Niedlich, aber tödlich – die kleinsten Raubkatzen der Welt

Die Sandkatze ist eine der kleinsten Raubkatzen der Welt und perfekt an ihren Lebensraum in trockenen Wüsten angepasst
Die Sandkatze ist eine der kleinsten Raubkatzen der Welt und perfekt an ihren Lebensraum in trockenen Wüsten angepasst Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

11. Juni 2024, 17:38 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Bei Raubkatzen denken viele an Tiger auch Löwen. Aber es gibt die tödlichen Jäger auch im Mini-Format. Einige von ihnen erreichen nicht mal die Körpergröße unsere Hauskatzen. PETBOOK hat sich auf die Spurensuche nach den kleinsten unter ihnen begeben, die aber nicht weniger spannend sind, als ihre großen Verwandten.

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Sie sehen absolut niedlich aus, aber dennoch sind es beeindruckende Jäger mit einzigartigen Eigenschaften. Meist schleichen sie auf leisen Pfoten als Einzelgänger durch die Nacht. Die Schwarzfußkatze verbirgt sich bei Tag lieber in Erdhöhlen, während sich die Rostkatze im Dickicht der Wälder versteckt. Alle von ihnen zählen zur Familie der Felidae, die man in Groß- und Kleinkatzen unterteilt. Man glaubt kaum, dass diese kleinen Katzen einer Fliege etwas zuleide tun, aber es sind erbarmungslose Jäger. Wie die Schwarzfußkatze, die laut „BBC“ bei der Jagd eine Erfolgsquote von 60 Prozent hat. Beim Gepard, der schnellsten aller Raubkatzen, sind es im Vergleich nur 40 Prozent. Welche Raubkatzen zu den kleinsten der Welt gehören, verrät PETBOOK.

Die Schwarzfußkatze  

Eine der kleinsten Raubkatzen der Welt ist die Schwarzfußkatze, die auf dem afrikanischen Kontinent vorkommt
Eine der kleinsten Raubkatzen der Welt ist die Schwarzfußkatze, die auf dem afrikanischen Kontinent vorkommt Foto: Getty Images

Sie ist eine der kleinsten Raubkatzen der Welt und die kleinste Afrikas. Ihr Lebensraum befindet sich in den Trockenzonen von Namibia, Botsuana und Südafrika. Tagsüber versteckt sich die ca. 36 bis 43 Zentimeter (Kopf und Rumpf) große Katze in den aufgegebenen Bauten von diversen Tieren, wie Erdferkeln, die sie als fleißige Gräberin meist noch erweitert. Interessant ist, dass sie nicht wie unsere Hauskatzen mit einer Pfote, sondern mit beiden Pfoten scharrt und gräbt.

Der Name Schwarzfußkatze (Felis nigripes) ist zudem etwas irritierend, denn die kleine Jägerin hat lediglich schwarze Ballen und Pfotenunterseiten. Die Oberseiten der Pfoten sind hellbraun. Das Fell ist ockergelb und mit großen schwarzen Flecken überzogen. Etwas zu groß geraten wirkt ihr Kopf mit den riesigen Augen. 1

In der Nacht geht die Schwarzfußkatze auf die Jagd und erlegt auf ihren 8 bis 10 Kilometer langen Streifzügen etwa alle 50 Minuten ein Beutetier, zu denen Mäuse, Vögel, aber auch Spinnen und Insekten zählen. Manchmal schlägt sie aber auch Kapphasen oder junge Ziegen, die schwerer sind als sie selbst. Bei der Jagd sind ihre Ohren ständig in Bewegung. Hat sie ein Geräusch geortet, schleicht sie sich so nah wie möglich an ihr Opfer heran. Die letzten paar Meter sprintet sie, packt die Beute mit den Pfoten und beißt gezielt in den Hals.

Ihre Flüssigkeit bezieht die kleine Raubkatze vorwiegend aus ihrer Beute und deshalb ist sie in den trockenen Gebieten, in denen sie sich aufhält, nicht auf Wasservorkommen angewiesen. Meist bekommt die von der „International Union for Conservation of Nature and Natural Resources“ (IUCN) als „bedroht“ eingestufte Raubkatze zwei Junge pro Jahr und wird in freier Wildbahn etwa fünf Jahre alt. In Gefangenschaft erreichten die Tiere ein Alter von bis zu13 Jahren. 2

Auch interessant: Darum ist die winzige Schwarzfußkatze die tödlichste Raubkatze der Welt

Die Rostkatze

Die Rostkatze hat ihren Lebensraum in Indien
Die Rostkatze hat ihren Lebensraum in Indien Foto: Getty Images

Sie ist die kleinste Raubkatze Indiens, lebt im Süden des Subkontinents und ist auch in den Wäldern Sri Lankas zu finden. Die Rostkatze (Prionailurus rubiginosus) ist, ebenso wie die Schwarzfußkatze, zwischen 35 bis 48 Zentimeter groß (Kopf und Rumpf). Mit ihrem graugelben Fell und den rostbraunen Flecken sieht sie der Bengalkatze ähnlich, ihre Flecken wirken aber verwaschen und nicht so deutlich gezeichnet.

Die kleinen Jäger leben sowohl im Regenwald als auch auf offenen Graslandschaften, auch auf Teeplantagen wurden sie schon gesichtet. Als Kleinkatze verbirgt sie sich ebenfalls gern im Schutz der Dunkelheit. Dann geht die Einzelgängerin auf die Jagd. Auf dem Speiseplan dieser Raubkatze, die zu den kleinsten der Welt zählt, stehen Mäuse, Eidechsen, Vögel, Insekten und Frösche.

Auch die Rostkatze, die pro Jahr meist nur ein Junges bekommt, ist von der IUCN als „bedroht“ eingestuft. Sie ist streng geschützt und der Handel ist verboten. Den Tieren macht vor allem die Rodung und damit die Dezimierung ihres Lebensraumes zu schaffen. Laut der Zootierliste kann man sie in Deutschland im Zoologischen Garten in Berlin, in Frankfurt/Main und im Artenschutzzentrum von Grasleben bewundern. 3

Die Sandkatze

Man bezeichnet diese Raubkatze, die ebenfalls zu den kleinsten der Welt gehört, auch als Wüstenkatze. Denn in der Sahara, aber auch in Arabien, Zentralasien und Pakistan ist sie zu Hause. Mit rund 45 bis 55 Zentimeter kann die Sandkatze (Felis margarita) etwas größer werden als Schwarzfuß- und Rostkatze. Sie ist aber immer noch kleiner als unsere Hauskatze. Auffällig ist ihr breiter, abgeflachter Kopf mit den großen Ohren, deren Härchen sie vor Sand im Gehörgang schützen. Ihr Fell ist sandfarben, Brust und Kehle haben einen weißen Fleck. Über ihr Gesicht läuft quer von den Augen über die Wangen ein orange-farbiger Streifen. Am Körper und den Beinen hat sie ein paar dunkle Streifen.

Die Pfoten der Sandkatze sind mit drahtigen und verfilzten Haarbüscheln vor Hitze und Kälte geschützt. Dadurch sinkt sie nicht im Sand ein und hinterlässt kaum Spuren, was ein einzigartiges Merkmal der Sandkatze ist. So kann sie sogar Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erreichen. Auch diese Wüstenkatze ist nachts als Einzelgängerin auf der Pirsch. Sie kann hervorragenden hören und riechen, und in der Dunkelheit (wie Hauskatzen) auch gut sehen. Neben den obligatorischen Mäusen, Echsen, Vögeln und Insekten jagt sie auch Mull-Lemminge und Schlangen, die sie mit einem Nackenbiss tötet. Als Wüstentier benötigt sie kaum Wasser, um zu überleben. Sie hat in der Regel drei Junge pro Wurf und ist laut IUCN nicht mehr gefährdet. 

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Manul

Pallaskatze leckt sich die Lippen
Den Manul würde man vielleicht auf den ersten Blick nicht für eine Katze halten. Die Katzenart aus Zentralasien ist etwa so groß wie eine Hauskatze. Foto: Getty Images

Mit einer Körperlänge von bis zu 60 Zentimetern zählt auch der Manul (Otocolobus manul) – vielen als Pallaskatze bekannt – zu den kleinsten Raubkatzen der Welt. Er ist etwa so groß wie eine Hauskatze und lebt in Zentralasien. Die Tiere leben vorzugsweise im Gebirge, wo sie in Höhen bis über 3000 Metern vorkommen. Ihr dichtes Fell schützt die Kleinkatzen vor der Witterung und lässt ihren gedrungenen Körper größer erscheinen als er eigentlich ist.

Wie viele ihrer Verwandten sind Manule nachtaktive Jäger und Einzelgänger. Zu ihrer Beute zählen neben Mäuse und Küken auch größere Tiere wie Steinhühner und Pfeifhasen. Ihre besondere Optik, die der Pallaskatze ein immer leicht mürrisches Aussehen verleiht, macht den Manul auch als exotisches Haustier interessant. Allerdings sterben Tiere, die in Gefangenschaft gehalten werden, oftmals schon nach wenigen Wochen an Infektionen, denn ihr Immunsystem ist relativ schwach ausgeprägt. 4

Quellen

  1. Africageographic.com, „9 fascinating facts about black-footed cats“ (aufgerufen am 11.07.2024) ↩︎
  2. „Deutschlandfunk.de“, „Wenig erforscht und vom Aussterben bedroht“ (aufgerufen am 11.07.2024) ↩︎
  3. Haustierratgeber.de, „Die kleinsten Raubkatzen“ (aufgerufen am 11.07.2024) ↩︎
  4. prowildlife.de, „Die Little 5 – Die vergessenen Raubkatzen“ (aufgerufen am 11.07.2024) ↩︎
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