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Heimischer Greifvogel

Warum Mäusebussarde Menschen beim Joggen angreifen

Ein Mäusebussard steht auf einem Ast einer Eiche
Jogger sollten in diesen Wochen an Waldrändern vorsichtiger unterwegs sein – denn es ist Brutzeit bei den Mäusebussarden und vereinzelt verteidigen die Vögel ihren Nachwuchs gegen den vermeintlich gefährlichen, schnell laufenden Menschen. Foto: Patrick Pleul/dpa/dpa-tmn
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PETBOOK Redaktion

8. Juni 2024, 8:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Mäusebussarde gelten eigentlich als Vögel, die sich vor allem in Waldgebieten und offenen Landschaften aufhalten und oft eher wenig Kontakt mit Menschen haben. Doch es gibt eine Zeit im Jahr, in der sie Joggern tatsächlich ziemlich gefährlich werden können.

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Der Mäusebussard ist ein mittelgroßer Greifvogel, der früher in Deutschland sehr häufig vorkam, heute aber, wie viele andere Arten auch, Lebensraum verliert und bedroht ist. Daher kommt es immer häufiger vor, dass er sich als Kulturfolger auch in an Städte grenzenden Gebieten aufhält. Nur warum greifen Mäusebussarde dort zu einer bestimmten Zeit im Jahr vermehrt Jogger oder Radfahrer an?

Mäusebussarde sind im Juni und Juli sehr wehrhaft

Etwa Anfang bis Mitte April legt das Mäusebussard-Weibchen zwei bis drei Eier. Diese werden bis Mitte Mai bebrütet. Anschließend schlüpfen die Küken und werden etwa sechs bis acht Wochen von den Altvögeln versorgt. Besonders in der Nähe von Wäldern oder am Stadtrand sollte man dann beim Outdoor-Sport besonders sorgsam sein.

Allerdings empfinden Mäusebussarde nicht etwa negative Emotionen, wenn sie Menschen sehen, die sich sportlich betätigen. Die heimischen Greifvögel sind, wie viele andere – zum Beispiel Elstern oder Krähen–, gerade dann besonders wehrhaft, wenn sie Nachwuchs im Nest haben. Wenn es um ihre Küken geht, reagieren Bussarde empfindlich auf Jogger oder Radfahrer. Denn die schnellen Bewegungen nehmen sie dann womöglich als Gefahr wahr – und attackieren.

Der Grund: Weil sie ihren frisch geschlüpften Nachwuchs hüten, reagieren Bussardeltern vereinzelt empfindlich auf schnelle Bewegungen und attackieren die vermeintliche Gefahr für ihre Jungen – manchmal sogar mit Schnabel und Krallen. Vor allem am Waldrand oder in der Nähe kleinerer Waldgehölze empfiehlt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) daher Joggern, Radfahrern und sogar Fußgängern, sich aufmerksam und langsam zu bewegen.

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Was bei einem Angriff zu tun ist

Für den Fall eines Angriffs gilt: Ruhe bewahren und sich langsam vom Bussard und seinem Horst entfernen. Um den Kopf zu schützen, können die Hände oder ein Ast als Abschirmung dienen. Meist bleibt es bei sogenannten Scheinangriffen, bei dem der Vogel kurz vorher abdreht oder knapp über einen hinwegfliegt.

„Die Gefahr eines Angriffs besteht nur während der Aufzucht und ist zudem von Paar zu Paar unterschiedlich“, erklärt Nabu-Experte Christian Chwallek. Die kritische Phase, in der die Altvögel am ehesten ihre Brut aggressiv verteidigen, beginnt demnach Anfang Juni und reicht bis in den Juli hin. „Sobald die Jungen selbstständig sind, kehrt bei den Eltern wieder Ruhe ein.“ 

Mit Material der dpa

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