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Mimikry und Mimese

Mit diesen Strategien täuschen Tiere ihr Umfeld

Mimikry und Mimese im Tierreich
Die Wespenschwebfliege imitiert das Aussehen der Wespe, um sich so vor Fressfeinden zu schützen. Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

1. November 2023, 5:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Zu Halloween oder auch zu Karneval bzw. Fasching steht das Verkleiden hoch im Kurs. Die meisten Kinder, aber auch viele Erwachsene, lieben es, in eine andere Rolle zu schlüpfen und für ein paar Stunden Batman, ein Vampir oder eine Prinzessin zu sein. Auch in der Natur finden sich Lebewesen, die sich „verkleiden“ – als Blatt, Wespe oder sogar als Vogelkot. Wissenschaftler nennen diese Form der Nachahmung Mimikry bzw. Mimese. Was versteht man darunter und worin liegt der Unterschied? 

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Mimikry und Mimese sind Begriffe aus der Biologie. Es handelt sich in beiden Fällen um die Ergebnisse evolutionärer Prozesse: Durch spontane Mutationen haben sich Lebewesen im Laufe der Jahrtausende immer wieder verändert – und wer am besten an seine Umwelt angepasst war, überlebte und konnte sich vermehren. Was Biologen mit Mimikry und Mimese meinen, wie sich die Begriffe voneinander abgrenzen lassen und welche Tiere als Beispiele dienen, hat PETBOOK im Folgenden für Sie zusammengestellt. 

Was bedeutet Mimikry?

Der Begriff Mimikry bezeichnet im Reich der Tiere und Pflanzen das Imitieren anderer Lebewesen. Für das Täuschungsmanöver gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Motive: Entweder sollen andere Arten, vor allem Fressfeinde, abgeschreckt werden. Oder sie sollen gezielt angelockt werden – und zum Beispiel als Beute dienen. 

Es gibt verschiedene Arten der Mimikry, die jeweils nach den Forschern benannt sind, die sie erstmals beschrieben haben. Bei der Bates’schen Mimikry ahmt ein harmloses Tier ein wehrhaftes, giftiges oder aggressives Tier nach, um sich Fressfeinde vom Leib zu halten. Ein Beispiel hierfür ist die Wespenschwebfliege. Sie ist genauso schwarz-gelb geringelt wie ihr Vorbild, die Gemeine Wespe – kann aber nicht stechen. Man spricht in diesem Fall auch von Schutzmimikry. 

Mimikry dient der Täuschung oder Warnung

Weiterhin lässt sich beobachten, dass gefährliche Arten oftmals ähnliche äußerliche Merkmale besitzen, um ihre Giftigkeit kundzutun. So haben nicht nur Wespen, sondern auch Bienen und Hummeln schwarz-gelbe Streifen. Sie alle besitzen einen Wehrstachel und warnen durch ihr auffälliges Aussehen potenzielle Fressfeinde, sie lieber nicht zu verspeisen. Biologen sprechen hier von Signalnormierung bzw. Müller’scher Mimikry. 

Bei der Peckham’schen Mimikry, auch aggressive Mimikry oder Lockmimikry genannt, sollen andere Arten geködert werden. Ein Beispiel hierfür ist der Seeteufel. Im Laufe der Evolution hat die Natur die Rückenflosse dieses Raubfischs zu einer Art Angel mit Köder umgebildet. Beutetiere schwimmen nah an ihn heran, um den vermeintlichen Wurm zu fressen – und dann schnappt der Seeteufel, der auch Anglerfisch genannt wird, gnadenlos zu.  

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Was versteht man unter Mimese?

Bei der Mimese ahmt ein Lebewesen seine Umwelt nach. Auch hier unterscheidet man verschiedene Strategien, die das eigene Überleben sichern sollen. Bei der Phytomimese tarnen sich Tiere als Pflanzenteile, um nicht gefressen zu werden. Diesen Trick wenden beispielsweise die Wandelnden Blätter an, eine Unterfamilie innerhalb der Gespenstschrecken, die tatsächlich wie Laub aussehen. Auch Stabschrecken und Blattschwanzgeckos imitieren Pflanzenteile, um in ihrer unmittelbaren Umgebung nicht aufzufallen. 

Bei der Zoomimese imitiert ein Tier ein anderes, um sich unbemerkt unter eine fremde Spezies mischen zu können. Diese Strategie verfolgt beispielsweise die Ameisengrille, die aufgrund ihres Aussehens und ihres Geruchs unerkannt zwischen Ameisen lebt. Allomimese nennt man hingegen das Nachahmen unbelebter Gegenstände wie Steine oder Vogelkot. Es gibt beispielsweise einige Kleinschmetterlinge, die wie Vogelkot aussehen.  

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Quellen

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