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Im Kruger-Nationalpark

Nilpferd tötet Wilderer und verhindert dadurch ein Verbrechen

Der Versuch dreier Wilderer, in den südafrikanischen Krüger-Nationalpark einzudringen, endete für einen der Männer tödlich. (Symbolbild)
Der Versuch dreier Wilderer, in den südafrikanischen Krüger-Nationalpark einzudringen, endete für einen der Männer tödlich. (Symbolbild) Foto: Getty Images
Dennis Agyemang
Redakteur

23. Januar 2025, 12:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Seit Jahrzehnten stellen Wilderer eine große Bedrohung für die weltweite Artenvielfalt dar. So versuchen immer wieder Menschen, in den weltberühmten Kruger-Nationalpark einzudringen, um dort zu wildern. Ein solcher Versuch endete jetzt für einen der Wilderer tödlich. Die Gruppe hatte die Rechnung ohne ein Flusspferd gemacht, das sein Revier mutig gegen den Eindringling verteidigte.

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Der Versuch dreier Wilderer, in den südafrikanischen Kruger-Nationalpark einzudringen, endete für einen der Männer tödlich. Die Eindringlinge hatten versucht, nach Einbruch der Dunkelheit in den Park zu gelangen. Dort angekommen, traf die Gruppe auf ein Nilpferd, das Medienberichten zufolge angriff und einen der Wilderer tötete.

Wilderer schleppten ihren schwer verletzten Komplizen noch an nahe gelegene Straße

Flusspferde können – entgegen ihrem landläufigen Image als gemächliche und friedvolle Tiere – durchaus aggressives Verhalten zeigen. Sie sind für ihr ausgeprägtes Territorialverhalten bekannt. Diese Erfahrung mussten auch die drei Eindringlinge machen. Bei seinem Angriff tötete das Nilpferd einen der Wilderer. Die beiden verbleibenden schleppten ihren schwer verletzten Komplizen noch zu einer nahe gelegenen Straße. Dort entdeckte ein Tourist am nächsten Morgen seine Überreste und informierte sofort einen der Parkranger.1

Der Vorfall löste eine Kettenreaktion aus, durch die die Strafverfolgungsbehörden eingeschaltet wurden. Neben der Aufforderung der Verwaltung des Kruger-Nationalparks an die Parkbesucher, keine Bilder des Vorfalls zu veröffentlichen, wurde eine weitere Warnung ausgesprochen. Dabei wurde auf die zahlreichen Gefahren hingewiesen, die Eindringlinge bei unbefugtem Betreten des Parks erleben können. Diese reichen von tödlichen Begegnungen mit Wildtieren bis hin zu Verhaftungen mit rechtlichen Konsequenzen.

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„Wilde Tiere und die unbarmherzigen Bedingungen dieser Lebensräume sind oft das größte Risiko“

Dieser Vorfall zeigt auf tragische Art und Weise die harte Realität der Wilderei, die nicht nur das Leben gefährdeter Wildtiere, sondern auch Menschen in Gefahr bringt. „Vorfälle wie dieser verdeutlichen die gefährliche Umgebung, in der sich Ranger tagtäglich bewegen, um Wildtiere und Ökosysteme zu schützen“, fasst Mike Veale, Gründer der Global Conservation Force in einem Artikel des Onlinemagazins „WAN“ den Vorfall zusammen.

„Wilde Tiere und die unbarmherzigen Bedingungen dieser Lebensräume sind oft das größte Risiko, nicht nur für diejenigen, die illegal in die Parks eindringen, sondern auch für die Ranger, die unermüdlich daran arbeiten, diese Gebiete zu schützen. Dies ist eine deutliche Erinnerung an die unvorhersehbare und gefährliche Natur des Wildtierschutzes und daran, wie wichtig es ist, diejenigen zu unterstützen, die an vorderster Front stehen.“

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Jährlich sterben in Afrika etwa 500 Menschen durch Nilpferde

Wilderei und Wildtierkriminalität bedrohen nicht nur den Erhalt der biologischen Vielfalt, sondern auch die Entwicklung der Herkunfts- und Abnehmerländer sowie die Sicherheit und Gesundheit der dort lebenden Menschen. Mit einem Wert von bis zu 20 Milliarden Euro pro Jahr ist der illegale Handel mit Wildtieren nach Drogen-, Produktpiraterie- und Menschenhandel das viertgrößte Verbrechen weltweit.

Was für ein großes Problem die Wilderei darstellt, zeigen Zahlen aus dem Jahr 2015. Allein damals wurden weltweit täglich im Schnitt drei bis vier Nashörner sowie rund 20.000 Elefanten von Wilderern getötet.

Doch zurück zu Nilpferdangriffen: Diese sind gar nicht so selten, wie man vielleicht denken würde. Zwar sind Flusspferde keine Jäger und auch sonst nicht an Menschen interessiert – außer, wenn Menschen in ihr Territorium eindringen. Fühlen sie sich durch diese bedroht, gehen sie zum Angriff über. In Afrika verlieren jährlich etwa 500 Menschen ihr Leben durch Nilpferde. Damit gehören sie zu den tödlichsten Tieren der Welt.2

Themen News

Quellen

  1. worldanimalnews.com, „Hippo Attacks And Kills Suspected Poacher In Kruger National Park“, (aufgerufen am 23.01.2025) ↩︎
  2. miss.at, „Du steckst im Rachen eines Nilpferdes? Dann solltest du dich so verhalten“, (aufgerufen am 23.01.2025) ↩︎
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