18. November 2024, 17:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Seit Langem ist der Mensch die dominante Spezies auf der Erde. Doch was würde geschehen, wenn der Klimawandel oder Kriege das ändern würden? Ein führender Biologe und Zoologe ist sich sicher: Oktopoden würden die Welt bevölkern!
Der Mensch ist schon sehr lange die dominante Spezies auf der Erde. Sie formt Landschaften, greift in die Evolution ein und sorgt für Treibhausgase, Klimaerhitzung und Artensterben. Doch nicht nur, weil sich die Spezies Mensch die Erde „untertan“ gemacht hat, fragen sich einige, was passiert, sollten wir einst diesen Status verlieren. Filmreihen wie „Planet der Affen“ führen eindeutig vor Augen, was geschehen könnte, wenn unsere Spezies ihre Vormachtstellung einbüßen muss und sprechen damit Urängste an. Doch Wissenschaftler sind sich einig, dass in einem solchen Fall nicht Primaten, sondern Oktopoden die Welt bevölkern werden.
»Kraken könnten Unterwasserstädte bauen und mit Atemgeräten an Land kommen
Professor Tim Coulson von der Universität Oxford ist nicht nur einer der weltweit führenden Zoologen und Biologen. Er ist sich auch sicher, dass Oktopusse dazu in der Lage wären, „eine riesige Atlantis-ähnliche Zivilisation unter Wasser aufzubauen“, wie er der „Oxford Mail“ mitteilte. Außerdem traut er Kraken über kurz oder lang zu, Atemgeräte zu bauen, um an Land zu kommen.
Dank der Evolution sei es „möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich“, dass sie ihre eigenen Methoden entwickeln können, um aus dem Wasser heraus zu atmen und an Land Beute wie Rehe, Schafe und andere Säugetiere zu jagen. „Würden Kraken riesige Unterwasserstädte bauen und mit Atemgeräten an Land kommen, um ein Reh zu erlegen? Das können wir nicht wissen. Aber wir können es sicher nicht ausschließen.“
Dass Primaten die Erde übernehmen könnten, ist in diesem Szenario nicht besonders wahrscheinlich. Denn als landlebende Tiere, die einen intakten Sozialverbund benötigen, hätten sie in etwa dasselbe Aussterberisiko wie der Mensch. Doch müssen wir nun in Sorge sein, dass eine Armee von Oktopoden die Meere verlässt und aktiv Lebensräume an Land einfordert?
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Folgt nach dem menschlichen Zeitalter das des Oktopusses?
Hier gibt der Experte für komplexe biologische Systeme Entwarnung. Denn im Falle einer Auslöschung der Menschheit durch Kriege oder den Klimawandel könnten die wirbellosen Meerestiere die „notwendigen körperlichen und geistigen Eigenschaften“ besitzen, um sich zur nächsten zivilisationsbildenden Art zu entwickeln. Diese evolutionären Veränderungen würden jedoch viele Millionen Jahre dauern.
Zudem hänge die Zukunft des Lebens auf der Erde von zahllosen Variablen ab, schränkt Professor Coulson ein. Doch „[a]ngesichts der bemerkenswerten Intelligenz, der Anpassungsfähigkeit und der vielfältigen Überlebensstrategien des Tintenfisches wäre es jedoch gar nicht so weit hergeholt, sich vorzustellen, dass er in einer nachmenschlichen Welt gedeiht.“
Denn im Gegensatz zu vielen anderen Meeresbewohnern leiden Oktopusse nicht unter den Veränderungen des Klimas – sie passen sich an. Führende Wissenschaftler sind sich mittlerweile auch einig, dass sie ein Bewusstsein haben. Und dass die Tiere geeignete Kandidaten für die nächste dominante Spezies auf der Erde sind, wird in der Wissenschaft schon seit Jahren debattiert. 1,2
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Wie sähe eine Welt aus, die Oktopoden bevölkern?
Es sei jedoch wichtig, daran zu denken, dass dies nur Möglichkeiten seien, erklärt der Experte. Denn es sei unmöglich, mit einem gewissen Grad an Sicherheit vorherzusagen, wie sich die Evolution über längere Zeiträume entwickeln würde.
Allerdings scheinen Oktopusse aufgrund ihrer Eigenschaften sehr gut dafür geeignet, neue ökologische Nischen zu nutzen und an einen sich wandelnden Planeten anzupassen. „Ihre fortschrittliche neuronale Struktur, ihr dezentrales Nervensystem und ihre bemerkenswerten Problemlösungsfähigkeiten machen Kraken einzigartig geeignet für eine unberechenbare Welt.“
Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass Oktopusse sich jemals zu landlebenden Tieren entwickeln, da sie Wirbellose sind. Ohne Skelett wäre es für sie nicht besonders leicht, sich an Land zu bewegen. Doch dies könnten die Meeresbewohner durch ihre Intelligenz lösen: „Der Mensch hat gelernt, Fische zu fangen und über und unter Wasser zu navigieren. Es ist also möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass Kraken dasselbe an Land tun“, findet Professor Coulson.