19. November 2024, 16:32 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Bären lieben Süßes. Doch so weit, wie ein Schwarzbär in den USA ging, um an Süßigkeiten zu gelangen, sollte es bei Wildtieren eigentlich nicht gehen.
Stellen Sie sich vor, sie gehen in einen Süßigkeitenladen und suchen sich Ihre liebsten Bonbons aus. Plötzlich steht hinter Ihnen nicht etwa ein weiterer Kunde, sondern ein großer Schwarzbär, der die Auslage der Süßigkeiten mustert, hineingreift und sich genüsslich einige Teile ins Maul steckt. In Gatlinburg, im US-Bundesstaat Tennessee, hat sich dies genauso ereignet. Was die Gründe hinter dem Verhalten des Bären sind und warum es in diesem Ort nicht das erste Mal zu solch einem Vorfall kam, erklärt PETBOOK.
Süßigkeiten-Schwarzbär liebt „Hershey’s“ Schokolade
Gatlinburg in Tennessee ist eine Stadt, die mitten in den Bergen gelegen ist. Sie grenzt an den Great Smoky Mountains Nationalpark, einem südlichen Ausläufer der Appalachen. Laut der Website der Stadt Gatlinburg leben dort etwa 1500 bis 1900 Schwarzbären. Diese verlassen offensichtlich aber auch mal den Nationalpark, um auf anderem Wege an Futter zu kommen.
Denn nicht nur der Schwarzbär, der zuletzt laut den Informationen des lokalen TV-Senders „WBIR“ seinem Faible für „Hershey’s“ Schokolade und „Charleston Chew“ nachging, wurde auffällig. In der Stadt gibt es wohl schon seit längerem Sichtungen von Bären, die die Nähe von menschlichen Behausungen nutzen, um sich leicht zu ergatternde Snacks zu sichern.
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Schwarzbären-Sichtungen häufiger „weil Menschen sich nicht an Regeln halten“
Die Lokalzeitung „Knoxville News Sentinel“ berichtete bereits zuvor, dass sich Sichtungen von Schwarzbären im Ort immer mehr häufen. Am schlimmsten sei der Zeitraum von Juli bis August. Denn zu dieser Zeit gibt es wenig natürliche Ressourcen, von denen Bären sich ernähren können.
Anstatt nur Gras und andere wachsende Pflanzen zu kauen, suchen sich Bären in von Menschen bevölkerten Landstrichen wie Gatlinburg reichhaltigere Nahrung. Dies betrifft vor allem achtlos weggeworfenen Müll sowie Reste von Haustiernahrung oder Vogelfutter.
Wie der Lokalsender „WBIR“ weiter berichtete, gehen Experten der Tennessee Wildlife Ressources Agency und der Appalachian Bear Rescue davon aus, dass dies auch bei dem jetzt auffällig gewordenen Tier der Fall gewesen ist. Entweder sei er bewusst oder unbewusst angefüttert worden. Unbewusst geschehe dies, wenn Anwohner sich nicht an Regeln hielten, ihren Müll nicht sicherten oder anderes Tierfutter herumliegen lassen würden.
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Muss der Bär eingeschläfert werden?
Vorkommnisse dieser Art seien gefährlich für Mensch und Bär. Deshalb müssten die Bären in den viralen Videos häufig nach der Aufnahme euthanasiert werden. Denn viele der Tiere, die durch Gatlinburg streifen, zeigen für Schwarzbären atypisches Verhalten, dass sich verschlimmern könnte.
Um dies zu erkennen, wird die Lokalpolizei von Experten der Bärenschutzorganisationen geschult, um in entsprechenden Situationen richtig zu reagieren. Auch der Schwarzbär, der sich mit Süßigkeiten versorgte, könnte dieses Schicksal erleiden, wenn die Wildtierbeauftragten ihn nicht identifizieren könnten, heißt es im Bericht von „WBIR“. Entsprechend gelte, sich niemals einem Bären zu nähern und ihn nie mit Futter zu versorgen.