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11 erstaunliche Fakten über den Siebenschläfer

Siebenschläfer
Der Siebenschläfer ist ein ausgezeichneter Kletterer – auch senkrechte Wände oder Bäume halten ihn nicht auf Foto: Getty Images
Ninja Sinke Autorin

5. Januar 2023, 16:34 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Er ist ein geschickter Kletterer, Langschläfer und die Wetterregel zum „Siebenschläfertag“ ist ihm wohl herzlich egal. Der Siebenschläfer ist ein kleines Nagetier, das nicht nur niedlich aussieht, sondern dazu einige faszinierende Eigenschaften bereithält. PETBOOK verrät, was das Säugetier alles in petto hat.

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Sein Zuhause richtet er sich in Baumkronen und Gebäuden ein, sein Aussehen erinnert an ein kleines, etwas rundliches Eichhörnchen mit graubraunem, dichten Fell. Der Siebenschläfer mit dem wissenschaftlichen Namen Glis glis hat ein mausähnliches Gesicht mit langen, schwarzen Tasthaaren, großen Ohren und dunklen Augen. Dem geborenen Kletterer darf sein buschiger, langer Schwanz nicht fehlen – so hält sich das Gleichgewicht doch direkt viel besser. Als nachtaktives Tier ist er perfekt an das Leben in der Dunkelheit angepasst, so orientiert er sich unter anderem mit seinen großen Augen und Ohren. Doch wer denkt, das sei alles, wird überrascht werden. Diese 11 Fakten über das kleine Säugetier werden Sie erstaunen.

1. Der Nager wird auch als „essbarer“ Siebenschläfer bezeichnet

Die englische Bezeichnung des Siebenschläfers lautet „edible dormouse“, auf Deutsch der „essbarer Siebenschläfer“. Diese etwas bizarre Benennung geht auf die Zeit des Römischen Reichs zurück. Denn besonders die Römer sollen die kleinen Nagetiere gern verspeist haben.

2. Der Siebenschläfer ist eine Schlafmaus

Der Nager gehört zur Familie der Bilche, die passenderweise auch als Schlafmäuse bezeichnet werden. Unter ihnen ist der Siebenschläfer in Europa die größte und schwerste vorkommende Art. Die Bezeichnung „Schlafmaus“ geht darauf zurück, dass Bilche einen recht langen Winterschlaf von bis zu sieben Monaten halten.

3. Nicht nur Tasthaare, sondern auch Tasthügel

Als nachtaktives Tier nutzt der Nager besonders seine Tastorgane, um sich in der Dunkelheit zurechtzufinden. Mit seinen bis zu sechs Zentimeter langen Tasthaaren untersucht er seine Umgebung und prüft etwa, ob mögliche Schlupflöcher groß genug sind oder nicht. Dazu besitzt der Siebenschläfer mehrere behaarte Tasthügel: vier davon befinden sich im Gesicht und je einer an Kinn und Unterarmen.

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4. Wände und Bäume senkrecht emporklettern? Kein Problem

Siebenschläfer sind geschickte Kletterer, ihr Schwanz dient als Gleichgewichtshilfe. Mit ihren langen und gelenkigen Zehen halten sie sich eisern fest. Doch damit nicht genug: Ihre Sohlenballen sondern ein klebriges Sekret ab, was ihnen extra starken Halt auf unterschiedlichen Oberflächen ermöglicht. An ihren Pfoten bilden sich regelrechte Saugnäpfe. So sind die Nager sogar problemlos in der Lage, Wände oder Bäume senkrecht emporzuklettern.

5. Bei Gefahr wirft der Siebenschläfer die Haut seines Schwanzes ab

Bei Gefahr durch ein Raubtier kann sich der Siebenschläfer retten, indem er die Haut an seinem Schwanz verliert. Beim sogenannten Schwanzhautverlust reißt die Haut mitsamt Haaren an einer Sollbruchstelle ab. Hat ein Raubtier den Schwanz der Schlafmaus gepackt, kann diese immer noch entkommen, da sich die Haut vom Schwanzskelett ziehen lässt. Die freiliegenden Schwanzknochen fallen nach kurzer Zeit ab und wachsen nicht mehr nach, lediglich Haut bedeckt diese betroffene Stelle erneut. Diese Fluchtmöglichkeit kann daher nur einmal genutzt werden.

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6. Nadelwälder meidet der Nager

Siebenschläfer leben vor allem in Laub- und Mischwäldern mit alten Eichen und Buchen. Das liegt daran, dass die Bäume erst nach etwa 20 Jahren Baumfrüchte tragen, die der Siebenschläfer mit Vorliebe verspeist. Deswegen meiden die kleinen Schlafmäuse Nadelwälder, wo das Nahrungsangebot für sie äußerst sparsam ausfällt.

7. Weibchen und Männchen leben strikt getrennt

Aufgrund ihres sehr territorialen Verhaltens kommen die Männchen und Weibchen nur zur Paarungszeit zusammen, die im Juni beginnt. Wenn die kleinen Säugetiere nicht als Einzelgänger leben, dann in kleinen Familiengruppen – diese bestehen jedoch nur aus Weibchen und ihrem Nachwuchs. Wenn Mutter- und Tochtertier sich ein Nest teilen, kann es dazu kommen, dass sie ihren Nachwuchs gemeinsam säugen.

8. Nest in bis zu einem Meter Tiefe

Während ihres mehrmonatigen Winterschlafs leben die Siebenschläfer in einem gut versteckten, sorgfältig gepolsterten Nest. Auch Vorräte sind dort angelegt, die als erste Mahlzeit nach Beendigung der Ruhephase dienen. Wenn keine bereits vorhandenen Gänge, Höhlen oder Nischen in Gebäuden genutzt werden, graben sich die Nagetiere zwischen 50 und 100 Zentimeter tief im Boden einen Rückzugsort. Sie überwintern so in bis zu einem Meter Tiefe.

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9. Während des Winterschlafs verliert der Siebenschläfer 50 Prozent seines Körpergewichts

Siebenschläfer verlieren bis zu 100 Gramm und damit fast bis zur Hälfte ihres Körpergewichts, während sie Winterschlaf halten. Dieser hält – wie der Name des Nagers bereits verrät – um die sieben Monate an und beginnt im September oder Oktober. Auf die lange Zeit ohne Nahrung bereitet sich das kleine Tier intensiv vor und legt möglichst viele Vorräte an.

10. Die Nager können bis zu elf Monate lang inaktiv sein

Erreichen die Temperaturen im Frühjahr um die 20 Grad Celsius, ist das ein Zeichen für das kleine Nagetier, aus seinem Winterschlaf zu erwachen. Dann verspeist es zunächst seine im Vorjahr gesammelten Vorräte und macht sich anschließend auf die Suche nach Nahrung. Ist davon wenig zu finden, ändert der Siebenschläfer seine Strategie: Nahrungsmangel kann dazu führen, dass sich das Tier nicht fortpflanzt und stattdessen wieder in den Tiefschlaf verfällt. Bei wenig Nahrungsangebot kann der Nager daher bis zu elf Monate lang inaktiv sein.

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11. Kein Wetter-, sondern ein Ernteprophet

Bucheckern sind das Hauptnahrungsmittel des Siebenschläfers. Findet er nach seinem Winterschlaf nur wenige der fettreichen Samen, wird auch die Ernte der Bucheckern in dem betroffenen Jahr gering ausfallen. Damit ist der Nager, dem eine bekannte Bauernregel zum Wetter ihren Namen verdankt – mehr darüber bei myHOMEBOOK – wohl eher ein Ernteprophet.

Quellen

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