4. November 2022, 6:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Für mache sind Waschbären besonders niedlich, für andere sind sie jedoch eine wahre Plage, da die Tiere viele Krankheiten übertragen können. Waschbär-Liebhaber oder nicht – wer dem kleinen Raubtier begegnet, sollte kein Risiko eingehen.
Wer einem Waschbären tagsüber begegnet, sollte vorsichtig sein. Denn eigentlich sind die Wildtiere in der Dämmerung unterwegs und eher nachtaktiv. Sind Waschbären jedoch am helllichten Tag unterwegs und zeigen keinerlei Scheu, könnten sie krank sein.
Vorsicht bei kranken Waschbären
Bei einem kranken oder auch verletztem Waschbären sollte man keine gefährliche Rettungsaktion starten, rät das Landratsamt Greiz (Thüringen). So schwer es für manchen Tierfreund auch zu ertragen sein mag, einem erkrankten Wildtier nicht zu helfen: Man soll besser nicht riskieren, sich Bisswunden zu holen. Gerade verletzte Tiere können durch Schmerzen aggressiv reagieren, wenn sie sich bedroht fühlen. Aber auch der bloße Kontakt mit dem Tier kann Gefahren bergen.
Waschbären können Krankheiten übertragen
Waschbären können zum Beispiel Staupe oder Tollwut haben. Staupe ist eine hochinfektiöse Viruserkrankung, die für Menschen zwar ungefährlich ist, die sich aber auf Hunde übertragen kann. Vor allem junge Tiere sind gefährdet, da die Krankheit bei ihnen häufig schwer verläuft und nicht selten innerhalb weniger Tage zum Tod führen kann. Das Virus wird durch Speichel oder Kot übertragen. Wer vermeiden will, dass sich sein Haustier ansteckt, sollte daher Abstand zu erkrankten Waschbären halten. Zudem sollte man den Staupe-Impfschutz seines Hundes überprüfen und gegebenenfalls erneuern lassen.
Vor allem, wenn Waschbären sehr zutraulich wirken, ist Vorsicht geboten. Das Tier könnte mit Tollwut infiziert sein. Die Viruserkrankung greift das Nervensystem an und führt immer zum Tod des Tieres. Die Infektion findet vor allem über den Speichel bei einem Biss statt. Deutschland gilt 2008 als Tollwut frei. Das Risiko einer Infektion ist daher sehr gering. Trotzdem kann auch eine bloße Bissverletzung durch Waschbären auch so zu schweren Infektionen führen.
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Vor allem die Parasiten kranker Waschbären sind eine Gefahr
Ein größeres Risiko stellen die Parasiten des Waschbären dar. Hierbei gilt vor allem der Waschbärspulwurm als für den Menschen potenziell gefährlicher Erreger. Die Infektion erfolgt dabei durch die Aufnahme von Spulwurmeiern aus dem Kot der Tiere. Die Krankheit verläuft zumeist ohne Symptome. Vereinzelt kann es aber durch Wanderbewegungen der Larven im Körper zu Organschäden oder Erblindung kommen.
Um das Risiko, mit Waschbärenkot in Berührung zu kommen, zu verringern, sollte man dafür sorgen, dass die Wildtiere nicht ins Haus kommen. Dafür sollten Kellerfenster geschlossen bleiben und die Katzenklappe etwa mit einem elektronischen Schloss gesichert werden. Eine Lösung können chipgesteuerte Zugänge sein. Sie schützen besser vor ungebetenen Gästen als herkömmliche Katzenklappen.
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Tote Tiere nur mit Handschuhen anfassen
Wer ein totes Wildtier auf seinem Grundstück entdeckt, sollte es niemals mit bloßen Händen anfassen. Man sollte besser Handschuhe anziehen, um das verendete Tier zu entfernen. Über den Fund kann man einen Jäger oder das Veterinäramt informieren. Dann wird gegebenenfalls auch die Entsorgung des Tiers in die Wege geleitet. Auch beim Entfernen von Kot der Tiere im Garten sollte man Handschuhe tragen.
Mit Material der dpa