
18. März 2025, 10:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In Australien sorgt eine außergewöhnliche Entdeckung für Aufsehen: Eine Todesotter besitzt nicht zwei, sondern drei Fänge – und produziert dadurch eine überdurchschnittlich hohe Menge an Gift. Experten rätseln über die Ursache dieser Mutation, doch eines steht fest: Dieses Exemplar könnte die gefährlichste Todesotter der Welt sein.
In einem australischen Wildpark wurde eine äußerst seltene Mutation entdeckt: Eine Todesotter mit drei giftigen Fängen. Diese anatomische Besonderheit führt zu einer deutlich erhöhten Giftproduktion. Experten des Australian Reptile Park, wo die Schlange lebt, sprechen von einer bislang unbekannten genetischen Anomalie.
Einzigartige Todesotter im Australian Reptile Park
Eine solch ungewöhnliche Entdeckung hat es bislang nicht gegeben: Eine Todesotter (Acanthophis) im Australian Reptile Park verfügt über drei funktionierende Fänge. „Das ist etwas, das wir noch nie zuvor gesehen haben“, erklärte Billy Collett, Parkmanager des Wildparks, in einem Video auf dem Instagram-Kanal des Parks. Das Tier befindet sich bereits seit sieben Jahren im Giftprogramm des Parks, doch erst kürzlich fiel der zusätzliche Fang auf. „Ich dachte, er würde sich mit der Zeit abstoßen, aber ein Jahr später ist er immer noch da!“
Der dritte Giftzahn befindet sich auf der linken Seite des Mauls, direkt neben einem der regulären Fänge. Besonders bemerkenswert: Auch dieser zusätzliche Zahn sondert hochwirksames Neurotoxin ab, wie Collett im Video weiter demonstriert. Damit erhöht sich die Giftmenge pro Biss erheblich – was die Schlange potenziell gefährlicher macht. „Dieses Exemplar könnte tatsächlich die gefährlichste Todesotter der Welt sein“, sagte Collett im Video-Interview weiter.

Mehr Gift durch zusätzlichen Fangzahn
Laut dem Experten handelt es sich bei der zusätzlichen Waffe um eine genetische Mutation, die bisher bei keiner anderen Todesotter im Park dokumentiert wurde. Allerdings habe es in Australien bereits Schlangen mit drei Fängen gegeben, jedoch keine dokumentierten Fälle bei Todesottern.
Todesottern sind für ihre extrem schnellen Angriffe bekannt: Innerhalb von nur 0,15 Sekunden können sie zubeißen und ihr Gift injizieren. Das enthaltene Neurotoxin kann zu Lähmungen und unbehandelten Fällen sogar zum Tod führen. Vor der Entwicklung eines Gegengifts endeten etwa 50 Prozent der Todesotter-Bisse tödlich.
Im Australian Reptile Park läuft eines der größten Antidot-Programme der Welt. Besonders giftige Tiere des Kontinents werden dort betreut und gemolken, um wirksame Gegenmittel gegen ihre Gifte zu entwickeln. Immer wieder macht der Park Schlagzeilen mit außergewöhnlichen Tieren, wie beispielsweise der größten männlichen Sydney-Trichternetzspinne der Welt (PETBOOK berichtete).

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Auch die mutierte Todesotter wird regelmäßig für die Herstellung von Gegengift gemolken. Denn bislang war ein Biss der Todesotter für Menschen in circa 50 Prozent der Fälle tödlich, wie das Wissenschaftsmagazin „LiveScience“ berichtet.
Beim „Melken“ werden die Giftdrüsen sanft gedrückt, während die Schlange in einen Sammelbehälter – ein Schnapsglas mit Frischhaltefolie – beißt. Analysen zeigen, dass das Tier eine außergewöhnlich große Giftmenge produziert – fast doppelt so viel wie eine gewöhnliche Todesotter. Ob dies direkt mit dem zusätzlichen Fang zusammenhängt oder eine individuelle Besonderheit der Schlange ist, bleibt bislang ungeklärt.
Auch warum diese Todesotter drei Fänge besitzt, und keinen davon abstößt, ist nicht eindeutig geklärt. Eine mögliche Erklärung könnte im natürlichen Erneuerungsprozess der Zähne liegen. Ähnlich wie beim Menschen, der Milchzähne verliert und durch bleibende ersetzt, wachsen bei Todesottern ständig neue Fänge nach. „Es ist normal, dass Todesottern regelmäßig Zähne verlieren und neue nachwachsen“, so der Sprecher des Parks.
„Leider wissen wir nicht genau, warum sich in diesem Fall ein dritter Fang gebildet hat, und haben aktuell keine Möglichkeit, genetische Tests durchzuführen.“ Eine mögliche Erklärung wäre jedoch die regelmäßige Anzapfung ihres Gifts, was für stärkere Kiefer und einen festeren Sitz der Zähne sorgen könnte. Allerdings wirft diese außergewöhnliche Mutation noch viele Fragen auf.