11. Oktober 2024, 6:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sie fangen Mäuse, sind nachtaktiv und geben unheimliche Laute von sich. Uhu, Kauz und Eule werden diesbezüglich oft über einen Kamm geschert. PETBOOK prüft, ob die drei Tiere sich wirklich so ähnlich sind und welche Unterschiede es gibt.
Es gibt Vögel, die uns eher geheimnisvoll oder sogar unheimlich erscheinen. Dazu gehören auch Raubvögel wie Eule, Uhu und Kauz. Aber ist ein Kauz das gleiche wie ein Uhu? Und was unterscheidet die Eule von den beiden?
Übersicht
Uhu und Kauz sind Eulen
Die Taxonomie in der Biologie ist für Laien oft verwirrend und undurchsichtig. So auch im Fall der auch bei uns heimischen Raubvögel Eule, Uhu und Kauz. Grundsätzlich gehören Uhu und Kauz nämlich zur Ordnung der Eulen. Zu den Eulen gehören wiederum über 200 Vogelarten. Darunter Uhus, die größten Eulen und Käuze, die kleinsten Eulen. Mittelgroße Eulen heißen im Volksmund einfach Eulen. Wobei sich die biologische Einordnung teilweise von der des Volksmunds unterscheidet. Bei den Eulen wird noch einmal in „Eigentliche Eulen“ und „Schleiereulen“ unterschieden. Grob gesagt ist aber eine Schleiereule genau so eine Eule wie ein Waldkauz oder ein Uhu.
Die Unterschiede zwischen Uhu, Kauz und Eule
Obwohl Uhu, Kauz und Eule alle zur Ordnung der Eulen gehören, gibt es dennoch Unterschiede zwischen den Arten. Dies betrifft vor allem folgende Bereiche:
- Größe und Gewicht
- Gefiederfarbe
- Beutetiere
- Lebensraum
Bei über 200 Arten ist es schwierig, auf alle Unterschiede der einzelnen Eulenarten einzugehen. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten, die alle Eulen vereint.
Gemeinsamkeiten von Eulen
Eulen sind auf die Jagd in der Nacht spezialisierte Raubvögel. Deshalb sind ihre Augen im Vergleich zu anderen Vogelarten groß, um möglichst viel Licht auch in der Dunkelheit einfangen zu können. Der Körper von Eulen ist eher gedrungen und sie tragen darauf einen rundlichen Kopf. Der Eulenschnabel ist ähnlich wie bei vielen anderen Raubvögeln scharfkantig, dafür aber nach unten gekrümmt. Auf dem Nahrungsplan steht keine pflanzliche Kost, sondern je nach Eulengröße und -art alles von Käfern, über Mäuse und Hase bis zu jungen Füchsen und Rehkitzen bei den größten Eulen, den Uhus. Eulen sind weitestgehend monogam, das heißt, sie bleiben ihrer Partnereule ein Leben lang treu und begleiten sie, bis eines der Tiere verstirbt.
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Bei uns heimische Eulenarten stehen unter Schutz
In Deutschland sind 10 der weltweit 200 Eulenarten heimisch und alle zählen nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den streng geschützten Arten. Eulen sind vor allem durch das Verschwinden ihres Lebensraums bedroht, der durch Zersiedelung und Landwirtschaft immer stärker verschwindet. Zu den bei uns heimischen Eulenarten zählen der Größe nach:
- Uhu: Er weist eine Flügelspannweite von bis zu 1,80 Meter auf
- Habichtskauz: Dieser kommt nur noch in einem Bestand von ca. zehn Brutpaaren in Bayern vor
- Waldkauz: die häufigste Eule in Deutschland mit über 60.000 Brutpaaren
- Sumpfohreule: Wird nur etwa 40 Zentimeter groß und ist damit fast nur halb so groß wie ein Uhu
- Schleiereule: Fällt vor allem durch ihr leicht unheimlich wirkendes Gesicht auf. Der sogenannte Schleier befähigt die Schleiereule nachts ähnlich einem Parabolspiegel Schallgeräusche verstärkt wahrzunehmen und so Beute einfacher zu orten
- Waldohreule: Fällt besonders durch die namensgebenden, auffälligen Ohren auf.
- Raufußkauz: Diese Eule hat nicht etwa raue, sondern stark befiederte Füße
- Steinkauz: Diese kleine Eule wird nur 22 Zentimeter groß, ist aber dafür am Boden rennend so schnell wie eine Maus und kann diese auch laufend erjagen
- Zwergohreule: Da die Zwergohreule selbst eher klein ist, stehen bei ihr hauptsächlich Asseln und Regenwürmer auf dem Speiseplan
- Sperlingskauz: Die kleinste Eulenart Europas ist gerade einmal so groß wie ein Hamster und brütet mit Vorliebe in verlassenen Spechthöhlen.
Uhu, Kauz und Eule im eigenen Garten unterstützen
Wer die streng geschützten Eulen in Deutschland unterstützen will, kann selbst aktiv werden. Hierfür hilft es oft schon, Gärten weniger ordentlich zu halten, sodass sich in Laub- und Asthaufen viele Insekten und Mäuse als Nahrungsquelle für Eulen wohlfühlen. Auch spezielle Nisthilfen für Eulen können Brutpaare animieren, für Eulennachwuchs zu sorgen.