4. März 2024, 17:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ab März beginnt bei Feldhasen die sogenannte Setzzeit. Die Jungtiere bleiben alleine in Feld oder Wiese zurück, die Häsin kommt mehrmals am Tag zum Säugen. Viele denken daher, die Hasenbabys seien verloren und wollen ihnen helfen. Das kann den Wildtieren jedoch zum Verhängnis werden.
Im März kann es passieren, dass man beim Spaziergang in der Natur auf ein Hasenbaby trifft, dass scheinbar „mutterseelenallein“ auf Wald oder Wiese sitzt. Meist ist dies aber kein Grund zur Beunruhigung. Bei Feldhasen bleiben die Jungtiere alleine zurück, die Mutter kommt mehrmals am Tag zum Säugen. Hat man also ein Hasenbaby gefunden, sollte man zunächst feststellen, ob es auch wirklich Hilfe braucht, bevor man es anfasst, denn oft stellt dies ein Todesurteil für das Jungtier dar.
Darum sitzen Hasenbabys oft alleine auf der Wiese
Im Gegensatz zu Wildkaninchen hausen Feldhasen nicht im Bau. Die Jungtiere werden unter freiem Himmel geboren und in Mulden abgesetzt. Diese sogenannten Sassen befinden sich meist auf Feldern oder Wiesen. Die Muttertiere kommen in der Regel ein paar mal am Tag, um ihre Jungen zu säugen – den Rest der Zeit sind sie sich selbst überlassen.
Das ist für Feldhasen ganz normal. Die Jungtiere durch ihr Fell gut getarnt und bewegen sich kaum, um von Feinden nicht entdeckt zu werden. Auf Spaziergänger macht dies aber oft den Eindruck, die Tiere seien verlassen oder verstoßen worden und nun auf sich allein angewiesen.
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Hasenbabys nicht anfassen oder mitnehmen!
In guter Absicht werden Feldhasenbabys daher oft einfach mitgenommen und damit aus ihrem natürlichen Lebensraum gerissen. Das kann für die Tiere fatale Folgen haben. Normalerweise bedeutet es für sie den Tod, wenn andere Lebewesen nach ihnen greifen. Allein der Stress beim „Retten“ kann für die Tiere eine große Belastung sein.
Allgemein gilt: Wildtiere nicht anfassen! Das trifft auch auf Hasenbabys zu, die gefunden werden. Der Fremdgeruch kann dazu führen, dass die Mutter ihren Nachwuchs zurücklässt. Allerdings ist dies selten der Fall, weshalb man ein unverletztes Hasenbaby nicht einfach mitnehmen sollte, selbst wenn man es versehentlich bereits berührt hat.
Woran Sie erkennen, ob ein Hasenbaby wirklich Hilfe braucht
Solange ein Jungtier in seiner Mulde oder gut versteckt auf Feld oder Wiese sitzt, benötigt es in der Regel keine menschliche Hilfe. Anders sieht es aus, wenn das Feldhasenbaby auf Asphalt, im Straßengraben oder auf dem Bürgersteig, gefunden wird. Hier sollte man das Jungtier tatsächlich aufsammeln, da es sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit verenden würde.
Weitere Anzeichen, dass ein Hasenbaby Hilfe benötigt sind:
- Zutraulichkeit, direktes Zulaufen
- offensichtliche Verletzungen
- Sitzen auf offenem Gelände ohne Versteck
- Angriff von Raubtieren bzw. Katze oder Hund
- Tier ist komplett durchnässt
So erkennen Sie ein Feldhasenbaby
Bevor Sie zur Tat schreiten, sollten Sie sicherstellen, dass es sich bei dem Tier auch tatsächlich um einen Feldhasen handelt. Das gilt auch, wenn Kinder ein Jungtier mit nach Hause bringen oder Hund und Katze es finden. Auch wenn sich das Tier bereits bei Ihnen zu Hause befindet, muss zunächst einmal muss geklärt werden, ob es ein Feldhase oder ein Wildkaninchen ist.
Feldhasen erkennen Sie am besten am Fell. Es wirkt kraus und hat verschiedene Brauntöne. Die Ohrspitzen besitzen bei Feldhasen schwarze Flecken an der Hinterseite. Zudem ist ein oft weißer Fleck auf der Stirn zu erkennen. Die Augen sind bernsteinfarben.
Hasenbaby gefunden? Hier bekommen Sie Hilfe
Wenn Sie ein Hasenbaby gefunden haben und sich sicher sind, dass das Tier Hilfe benötigt, sollten Sie am besten die Tierrettung oder Wildtierhilfe in Ihrer Nähe kontaktieren. Eine Übersicht über Ansprechpartner nach Postleitzahl gegliedert findet man auf der Seite des Deutschen Wildtierschutzes.
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Quellen
- bunnyhilfe.de, „Handaufzucht Feldhasen“ (aufgerufen am 04.03.2024)
- tierauffangstation.de, „Feldhase“ (aufgerufen am 04.03.2024)
- tierschutzverein.at, „Wann brauchen Feldhasenbabys wirklich Hilfe?“ (aufgerufen am 04.03.2024)