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Pfiffige Papageien

Warum die schlauen Keas in Neuseeland so unbeliebt sind

Ein bunter Kea sitzt auf einem Stein im Gebirge
Obwohl Keas einheimische Vögel sind, die den Schutz der Neuseeländer verdienen, sind sie bei den Inselbewohnern doch unglaublich unbeliebt Foto: Getty Images / Amir Khorakchi
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

2. Oktober 2023, 16:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Kiwi mag der bekannteste Vogel Neuseelands sein. Doch in Sachen Cleverness wird er locker vom Kea übertroffen. Welche unglaublichen Fähigkeiten die klugen Papageien besitzen und welchen Schabernack sie treiben, der sie so unbeliebt macht.

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Neben dem Wappentier Neuseelands, dem Kiwi, lebt auch eine andere pfiffige Vogelart auf den Inseln: der Kea. Vor allem Touristen machen immer wieder unfreiwillig Bekanntschaft mit den intelligenten, verspielten Vögeln. Keas öffnen zum Beispiel Reißverschlüsse von Rucksäcken und Zelten, um Proviant zu stehlen. Sie drehen aber auch Schrauben auf und zerfetzen Papier. Doch das ist noch längst nicht alles. PETBOOK erläutert, welche Späße die Tiere treiben – und warum ihnen ihr kurioses Verhalten immer wieder zum Verhängnis wird.

Wo kommt der Kea vor?

Keas, auch bekannt als Bergpapageien, leben auf der neuseeländischen Südinsel. Ihr Verbreitungsgebiet ist etwa vier Millionen Hektar groß und erstreckt sich entlang der Neuseeländischen Alpen. Damit gehören Keas zu den wenigen Papageien, die außerhalb der Tropen anzutreffen sind und die sogar im Schnee zurechtkommen.

Äußerlich ist der Kea relativ unscheinbar. Er besitzt ein überwiegend olivgrünes Gefieder, nur die Flügelunterseiten und der Bürzel sind orangefarben. Mit einer Körperlänge von ca. 46 bis 50 Zentimetern sind die Tiere in etwa so groß wie Hühner. Männchen und Weibchen unterscheiden sich kaum voneinander. Bei den männlichen Vögeln ist der schlanke, hakenförmige Schnabel jedoch etwas länger und stärker gebogen.

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Was ist das Besondere an Keas?

Keas gelten als überaus intelligente Tiere. Sie sind sehr neugierig und untersuchen unbekannte Gegenstände gerne mithilfe ihrer Füße und ihres Schnabels. Dabei treiben sie allerlei Schabernack. So sind die grünen Papageien beispielsweise dafür bekannt, die Dichtungsgummis von Autotüren und -fenstern aufzupicken und herumliegende Wertsachen zu stibitzen. Sogar Verkehrshütchen, die Baustellen auf Straßen absichern sollen, können die verspielten Frechdachse verschieben – was natürlich eine Gefahr für Autofahrer darstellt.

Doch nicht nur wegen ihrer „Hütchenspiele“ mit den orangefarbenen Pylonen sind die gewitzten Vögel in ihrer Heimat nicht gerade beliebt. Die Tiere haben auch den Zorn der Bauern und Hirten auf sich gezogen. Denn die Allesfresser wurden schon dabei beobachtet, wie sie mit ihren spitzen Schnäbeln die Haut von Schafen aufrissen, um das darunterliegende Fett zu fressen. Diese Prozedur ist für die Schafe zwar nicht direkt tödlich, doch an den Folgen ihrer Verletzungen sind einige Kea-Opfer letztendlich verstorben.

Dieses unerwünschte Verhalten führte dazu, dass bis in die 70er-Jahre tausende Keas getötet wurden. Heute gilt die Art als vom Aussterben bedroht und wurde auf die Rote Liste der schützenswerten Tiere gesetzt. Trotzdem werden immer noch vergiftete Tiere sowie Keas mit Schussverletzungen entdeckt.

Wie schlau ist der Kea?

Die kognitiven Fähigkeiten der schlauen Papageien beeindrucken Forscher immer wieder. Beispielsweise gehören Keas zu den wenigen Tieren, die sich selbst im Spiegel erkennen können. Außerdem verwenden sie Werkzeuge, wie Kea „Bruce“ eindrucksvoll demonstrierte: Das Männchen hatte einen Teil seines Schnabels verloren und wurde in einem Wildtierreservat gepflegt. Dort wurde er beobachtet, wie er geeignete Kieselsteine suchte und unter seine Zunge klemmte, um sie als Prothese zu benutzen.

Bei einem Intelligenztest sollte eine Kea-Gruppe möglichst kluge Vorhersagen treffen. Und das funktionierte so: Die Forscher ließen die Tiere entscheiden, in welcher ihrer Hände sich ein gesuchter Gegenstand befand. Die Vögel meisterten die Aufgabe mit Bravour, indem sie Wahrscheinlichkeiten korrekt einschätzten. Mit ihren Fähigkeiten übertrafen sie hierbei sogar verschiedene Affenarten.

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Quellen

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