19. Januar 2024, 15:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn man an tödliche Wildkatzen denkt, kommen einem wohl als erstes Tiger, Löwen oder Pumas in den Sinn. Doch das ist ein Irrtum. Die tödlichste Katze der Welt ist eher ein Leichtgewicht, das kleiner ist als eine Hauskatze: Felis nigripes, oder auch die Schwarzfußkatze.
Die Schwarzfußkatze ist die kleinste afrikanische Wildkatze. Die Tiere erreichen ein Gewicht von 1 bis 1,7 Kilo und messen vom Kopf bis zum Rumpf durchschnittlich 44 Zentimeter. Somit sind Schwarzfußkatzen kleiner als eine normalgroße Hauskatze. Aber trotz ihrer geringen Körpergröße hat sie einen höheren Jagderfolg als Tiger, Löwen und andere bekannte Großkatzen.
Die Schwarzfußkatze ist die effizienteste Jägerin der Wildnis
Auch wenn die Schwarzfußkatze auf den ersten Blick wie eine kleine Hauskatze mit einem etwas größeren Kopf aussieht, ist sie doch eine nicht domestizierte Wildkatze. Ihr Tabbymuster erinnert zunächst ebenfalls an eine getigerte Hauskatze, sieht bei genauerer Betrachtung doch anders aus und unterscheidet sie daher auch von der Wildkatze, die ebenfalls in Afrika vorkommt. Die horizontalen Streifen an den Beinen sind ein Erkennungsmerkmal der Tiere. Manche Exemplare haben auch ein getupftes Fell. Ihren Namen tragen die Tiere übrigens zurecht, denn die Unterseite ihrer Tatzen ist tatsächlich schwarz. Die Wildkatze ist im südlichen Afrika unter anderem in Namibia, Botswana und Südafrika beheimatet und wird auch Karookatze genannt.
Laut einem Bericht der „BBC“ hat die Schwarzfußkatze eine effiziente Jagdquote von 60 Prozent und greift somit mehr Beute als Löwen, Tiger und Pumas. Dabei ist es der kleinen Jägerin auch ziemlich egal, was sie frisst. In einer wissenschaftlichen Untersuchung wurde die Ernährung der Schwarzfußkatze dokumentiert. Am meisten fraßen die nachtaktiven Tiere Wüstenrennmäuse und Buschratten. Es wurden aber auch Reste von Spinnen, Insekten, Vögeln und Mäusen in den Mägen der Tiere gefunden. Aber auch vor größerer Beute scheuen die effizienten Jäger nicht zurück. Vereinzelt konnten Biologen und Forscher auch Stachelagamen, Kaphasen, südafrikanisches Ziesel und Schwarzbauchtrappe in den Mägen der Tiere nachgewiesen. Einige dieser Beutetiere sind um einiges größer als die Schwarzfußkatze.
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Pro Streifzug legen Schwarzfußkatzen über Nacht 8 bis 16 Kilometer zurück, das von der „BBC“ gefilmte Exemplar namens Gyra habe sogar 20 Kilometer auf der Beutesuche durchstreift. Die Tiere sind sehr scheu und verstecken sich meist tagsüber in Höhlen. Beginnt jedoch die Jagd, ist die kleine Wildkatze voll in ihrem Element. So verfügt sie über mehrere Jagdstrategien, die vom langsamen Anschleichen über plötzliches Springen und Aufscheuchen, bis zu vollkommener Inaktivität, gefolgt von einem Todesbiss, reichen. Vielleicht sind die Schwarzfußkatzen gerade durch ihre Flexibilität so erfolgreich bei der Jagd.
Weitere interessante Fakten über die Schwarzfußkatze
- kann ohne Trinkwasser überleben
- nutzt verlassene Baue anderer Tiere, um sich tagsüber zu verstecken, obwohl sie selbst gute Buddler sind
- kann bis zu 15 Jahre alt werden
- bekommt nur ein bis zwei Jungen, meist im November und Dezember
- muss Federn fressen, um ihren Bedarf an der essenziellen Aminosäure Taurin zu decken
- tötet etwa alle 50 Minuten ein Wirbeltier
- gilt seit 2002 als „gefährdet“
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Quellen
- Renard, A., Lavoie, M., Pitt, J. A., & Larivière, S. (2015). Felis nigripes (Carnivora: Felidae). Mammalian Species, 47(925), 78-83.
- Sliwa, A., Wilson, B., Küsters, M. & Tordiffe, A. 2016. Felis nigripes (errata version published in 2020). The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T8542A177944648.