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Vielfalt im ewigen Eis

Welche Tiere leben in der Antarktis?

Der Seeleopard, eine Robbenart, und Pinguine gehören zu den Tieren der Antarktis
Der Seeleopard, eine Robbenart, und Pinguine gehören zu den Tieren der Antarktis Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

18. Juni 2023, 16:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Antarktis ist ein einzigartiger Kontinent, der die südlichste Region der Erde bildet. Trotz der eisigen Landschaft, ihren extremen Wetterbedingungen und ihrer Abgeschiedenheit beherbergt die Antarktis eine faszinierende Tierwelt. PETBOOK gibt einen Überblick, welche Tierarten sich in dieser unwirtlichen Gegend angesiedelt haben. Der Eisbär gehört übrigens nicht dazu!

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Die Antarktis ist größtenteils von einer Eisschicht bedeckt, die im Durchschnitt etwa 2,5 Kilometer dick ist. Diese Eismassen machen die Antarktis zu einem der größten Süßwasserreservoirs der Welt. Dort gibt es auch zahlreiche Gletscher, die ins Meer fließen, wodurch riesige Eisberge entstehen. Das Klima in der Antarktis ist extrem kalt, mit Temperaturen, die oft unter minus 40 Grad Celsius fallen. In einigen Gebieten kann es sogar minus 80 Grad kalt werden. Die Antarktis ist außerdem der windigste Kontinent der Erde, mit Windgeschwindigkeiten von über 300 km/h. Diese extremen Bedingungen machen das Überleben für Pflanzen und Tiere in der Antarktis schwierig, dennoch gibt es eine erstaunliche Vielfalt an Tierarten.  

Welche Tierarten leben in der Antarktis? 

Rund 8.000 bekannte Arten beherbergt das Südpolarmeer. Darunter auch die weltweit größte Anzahl von Pinguinen, Walen, Robben und Seevögeln, aber auch außergewöhnliche Arten wie den Koloss-Kalmar, den Seeleopard oder den Riesen-Antarktisdorsch. Eine Tierart ist aber für die Nahrungskette in dieser Klimazone ganz besonders wichtig: der Krill. 

Ein kleiner Krebs hat in der Antarktis eine große Bedeutung

Der Krill ist nicht nur ein Bewohner der Gewässer der Antarktis, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle der dort lebenden Tiere
Der Krill ist nicht nur ein Bewohner der Gewässer der Antarktis, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle der dort lebenden Tiere Foto: Getty Images

Der vier bis sechs Zentimeter große Antarktische Krebs (Euphausia superba), der auch als Leuchtgarnele bezeichnet wird, ist die Leibspeise von Robben, Walen, Vögeln, Fischen und Tintenfischen. Jährlich werden ca. zwei Drittel des Krill-Bestandes verspeist, das sind unglaubliche 250 Millionen Tonnen. Diese Krebsart, die sich von Plankton ernährt, wächst nur sehr langsam und kann mehrere Jahre alt werden. Der garnelenartige Krebs lebt in Schwärmen im freien Wasser, die maximal bis 200 Meter Tiefe auftreten. In diesen Wasserschichten leben auch Flohkrebse und Salpen und machen ihm das Futter streitig.  

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Welches besondere Raubtier lebt in der Antarktis? 

Der Seeleopard (Hydrurga leptonyx) kann bis zu vier Meter lang werden und wiegt bis zu 400 Kilogramm. Die Robbenart verdankt ihren Namen dem gefleckten Fell und weil sie gerne auch Pinguine oder kleine Robben jagt. Ungewöhnlich für eine Robbe ist, dass sie Fisch eher verschmäht. Mit seinem stromlinienförmigen Körper schießt der Seeleopard pfeilschnell mit 40 km/h durch das Eiswasser.

Er scheint gegenwärtig nicht bedroht zu sein, denn man zählt an die 400.000 Tiere in den südpolaren Meeren. Neben dem Schwertwal ist der Seeleopard das herrschende Raubtier in dieser Region. Gelegentlich soll er übrigens auch gerne schwarze Schlauchboote von Expeditionen angreifen, aber von Angriffen auf Menschen wurde eher wenig berichtet.  

Ein weiteres Tier der Antarktis ist der Seeleopard, eine Robbenart
Ein weiteres Tier der Antarktis ist der Seeleopard, eine Robbenart Foto: Getty Images

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Welche Seevögel leben in der Antarktis? 

Eines der bekanntesten Tiere der Antarktis ist der Kaiserpinguin, der zu den Seevögeln gehört, da er ausschließlich auf hoher See in der Gruppe auf die Jagd nach Fischen, Tintenfischen und Krill geht. Der Kaiserpinguin ist der größte aller Pinguine und kann bis zu 1,30 Meter groß werden und bis zu 37 Kilogramm wiegen. Kaiserpinguine brüten in großen Kolonien an Plätzen für die sie rund 200 Kilometer landeinwärts an Stellen gehen, die im antarktischen Sommer nicht schmelzen. Das Weibchen legt ein einziges Ei, das sie dem Männchen übergibt. Danach begibt sie sich auf die Nahrungssuche, während die Männchen zusammenrücken, um den antarktischen Minustemperaturen und eisigen Stürmen zu trotzen. Ihr schwarz-weißes Gefieder und eine Fettschicht schützen sie zusätzlich.

Nach einigen Wochen kehren die Weibchen mit ca. drei Kilogramm vorverdautem Fisch zurück und füttern das Küken. Anschließend ziehen die Männchen los und gehen auf Nahrungssuche. Nach und nach wird aus dem Küken mit dem grauen Flaum ein stattlicher Pinguin. Eine weitere der fünf Pinguinarten, die in der Antarktis beheimatet sind, ist der Eselspinguin. Eselspinguine sind kleiner als Kaiserpinguine, aber sie sind genauso faszinierend. Über ihren weißen Bauchfedern haben sie einen charakteristischen schwarzen Streifen. Zudem gibt es den Goldschopfpinguin, den Adeliepinguin und den Zügelpinguin. Neben den Pinguinen gibt es noch 26 weitere Arten von Seevögeln, die in der Antarktis leben. Zu ihnen zählen Albatrosse, Riesensturm- und Kapsturmvögel, Raubmöwen, Seeschwalben, Scheidenschnäbel sowie Schnee- und Weißflügelsturmvögel. 

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Welche Robbenarten leben in der Antarktis? 

Neben dem Seeleoparden gibt es fünf weitere Robbenarten in der Antarktis: die knuffige Weddellrobbe, die Krabbenfresserrobbe (die häufigste Robbenart der Welt), die Rossrobbe, den südlichen Seeelefanten (mit bis zu sechs Metern Länge und bis zu vier Tonnen Gewicht, die größte Robbenart der Welt), oder den Antarktischen Seebär, auch Pelzrobbe genannt.  

Unter den Tieren, die in der Antarktis leben, ist die Krabbenfresserrobbe vertreten – diese Robbenart kommt weltweit am häufigsten vor
Unter den Tieren, die in der Antarktis leben, ist die Krabbenfresserrobbe vertreten – diese Robbenart kommt weltweit am häufigsten vor Foto: Getty Images

Diese Robbenarten haben sich an das Leben im eisigen Wasser angepasst und sind ausgezeichnete Schwimmer. An Land haben Robben keine Feinde, im Wasser stellen Schwertwale eine Gefahr dar und für kleinere, junge Tiere auch der Seeleopard. Von Wedellrobben ist bekannt, dass sie auf einem einzigen Tauchgang rund 12 Kilometer zurücklegen können.  

Quellen

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