Ursprünglich war der Alano Español ein beliebter Wach- und Kampfhund. Heute macht ihm seine hingebungsvolle Art seinen Menschen gegenüber zu einem beliebten Familienhund. Außerhalb Spaniens ist die Rasse allerdings noch selten anzutreffen.

Herkunft

Im 19. Jahrhundert kam der Alano Español bei den blutigen Stierkämpfen in Spanien zum Einsatz, da er deutlich stärker als viele andere Hunderassen ist. Seit der Industrialisierung sank der Bestand der Rasse allerdings drastisch, da sie zunehmend weniger gebraucht wurde. Das ging dann sogar so weit, dass die Rasse Mitte der 1960er-Jahre mit nur noch wenigen Paaren kurz vor dem Aussterben stand. Doch ab 1980 begannen einige Züchter wieder aktiv Hunde dieser Rasse zu züchten, um ihren Forstbestand zu sichern. Dafür reisten sie in die abgelegensten Ecken Spaniens, um die letzten Exemplare zu finden. Ihr Bestand hat sich mittlerweile wieder etwas erholt und stabilisiert sich. Dennoch ist der Alano Español außerhalb Spaniens eine wahre Rarität.

Aussehen & Fell

Beim Alano Español handelt es sich um einen mittelgroßen Hund mit muskulöser Statur. Er weist typische molossoide Eigenschaften auf: einen wuchtigen Kopf mit muskulösem Hals und einer breiten und massigen Brust. Seine Vorderläufe sind kräftig und die Hinterpfoten etwas länger. Im Vergleich zu anderen Molossern wirkt der Alano Español jedoch weniger plump, schwerfällig oder überladen.

Seine Ohren sind verhältnismäßig klein, v-förmig und stehend. Die Rute ist hoch angesetzt und im Ansatz dicker als an der Spitze. Das Fell des Alano Español ist kurz, rau und ohne Unterwolle. Es tritt entweder gestromt oder einfarbig auf. Bei der Stromung kommen verschiedene Varianten vor: rot, hellbraun und falb, mit schwarzen oder weißen Platten. Dabei ist die Maske immer schwarz.

Charakter & Gemüt

Im Alltag besticht der Alano Español mit seinem ausgeglichenen und geduldigen Gemüt. Er ist besonders nervenstark und lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Nervosität oder gar Angst sind für ihn Fremdwörter. Diese Eigenschaften machen ihn besonders belastbar.

Er ist direkt, ohne zur Schärfe oder Bissigkeit zu neigen, tritt allerdings selbstbewusst auf, was auf andere Menschen einschüchternd wirken kann. Daher sollten Halter dieses erhalten nicht noch bestärken und den Hund jederzeit gut kontrollieren können.

Neben seinem etwas kernigen Charakter ist der Alano seine Menschen gegenüber freundlich und anhänglich und wurde daer auch als Familienhund beliebt. Allerdings ist hier eine gute Erziehung absolutes muss, damit sich auch Besucher oder Fremde in Gegenwart des Hundes wohlfühlen können. Aufgrund seiner großen Geduld, entsteht oft der Eindruck, diese Rasse würde besonders gut mit Kindern zurechtkommen. Bei einer guten Sozialisierung ist dies auch möglich. Trotzdem sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass diese Hunde auch im Kampf eingesetzt wurden und – wenn die Tiere reagieren, weil es ihnen zu viel wird – großen Schaden anrichten können.

Erziehung

Eine frühe Sozialisierung sowie gute Ausbildung sind für eine große und starke Hunderasse, wie es der Alano Español ist, ein absolutes Muss. Aufgrund seiner hohen Wachsamkeit und seiner Bereitschaft, seine Menschen mit dem Leben zu verteidigen, benötigt er eine klare, konsequente Erziehung. Andernfalls kann der Alano ein unkontrollierbares Risiko darstellen. Daher eignet sich dieser Vierbeiner eher für Halter mit viel Hunde-Erfahrung.

Haltung & Pflege

Richtig wohl fühlt sich der Alano Español, wenn er eine Aufgabe erfüllen kann. Der lern begeisterte Vierbeiner sollte daher immer ausreichend beschäftigt werden. Aufgrund seines hohen Bewegungsbedarfs sollte er dreimal am Tag ausreichend Auslauf bekommen und auf ausgiebigen Spaziergängen ausgelastet werden. Er eignet sich daher auch am besten für die Haltung in einem Haus im Grünen oder mit großem Garten.

Interessenten der Rasse sollten beachten, dass Alano Español in Bayern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen als Kampfhund in der Kategorie Zwei gelistet wird. Daher sollte sich Interessenten unbedingt vor der Anschaffung über die geltenden Regelungen im jeweiligen Bundesland informieren und sich gegebenenfalls mit anderen Haltern von sogenannten „Listenhunden“ austauschen.

Die Fellpflege des Alano Español ist nicht sehr intensiv. Das kurze Fell sollte aber dennoch wöchentlich gebürstet werden, um es von überschüssigen Haaren und Dreck zu befreien. Um Entzündungen vorzubeugen, sollten die Ohren sauber gehalten und regelmäßig kontrolliert werden. Auch die Länge der Krallen sollte man als Halter stets im Auge behalten. Denn wenn sie zu lang werden sollten, kann sich der Hund damit selbst verletzen. Die regelmäßige Kontrolle der Gesichtsfalten ist ebenso wichtig, da der Vierbeiner schnell eine Dermatits entwickeln kann.

Ernährung

Ein kräftiger Hund wie der Alano Español benötigt ein Futter mit hohem Eiweißanteil. Generell sollte das Futter von hoher Qualität und möglichst natürlich sein.

Für den Vierbeiner kommen verschiedene Ernährungsarten infrage wie BARFen, die Gabe von Nass- und Trockenfutter oder das Selbstkochen. Bei der Gabe von Trockenfutter sollte darauf geachtet werden, dass es möglichst natürlich ist und keine künstlichen Zusatzstoffe beinhaltet. Beim Selbstkochen ist es wichtig zu beachten, dass die verwendeten Lebensmittel nicht gewürzt werden. Dies könnte nämlich zu Magenproblemen des Vierbeiners führen.

Da der Alano zu Übergewicht neigt, sollte stets auf den Kalorienverbrauch und das Gewicht des Hundes geachtet und gegebenenfalls nachjustiert werden.

Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten

Allgemein ist der Alano Español eine robuste Rasse, die eine gute Gesundheit aufweist. Dennoch sollte auf Hüftegelenks- und Ellbogendysplasien geachtet werden.

Zudem neigen Hunde dieser Rasse zu Magendrehungen. Daher sollte der Alano lieber mehrmals täglich kleine Futtermengen verabreicht bekommen. Nach der Fütterung sollte auf genügend Zeit zum Verdauen geachtet werden, bevor er wieder beschäftigt wird.

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Der Alano Español im Überblick

• Charakter: anhänglich, zuverlässig, wachsam
• Größe: 55–63 cm
• Gewicht: 25–45 kg
• Fell: kurz und rau, ohne Unterwolle
• Bewegungsbedarf: benötigt körperliche und geistige Auslastung sowie gute Erziehung
• Durchschnittliche Lebenserwartung: 11–14 Jahre
• Besonderheiten: kann sich bei guter Erziehung auch als Familienhund eignen

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