Die American Curl ist eine äußerst seltene Rasse mit nach außen geknickten Ohren. In Deutschland sind die Tiere kaum zu finden, obwohl sie als sehr anhängliche und freundliche Haustiere gelten.
Herkunft
Die American Curl ist eine noch recht junge Katzenrasse, die – wie der Name schon besagt – aus Amerika statt. Genauer aus den USA, wo 1981 im Bundesstaat Kalifornien ein Tier mit nach außen gedrehten Ohren entdeckt wurde. Wenig später brachte diese Katze Junge zur Welt, von denen die Hälfte ebenfalls nach außen geknickte Ohren hatte. Die Besitzer, denen das Tier zugelaufen war, starteten eine Zucht und nannten sie American Curl.
Bereits zwei Jahre nach diesem ersten Fund wurde die Genmutation, die sich dominant weitervererbt, im US-amerikanischen Raum im größeren Stil nachgezüchtet und erschien auf Rasseschauen. In Deutschland gilt die American Curl aber als äußerst selten und ist nicht häufig anzutreffen. Von der US-amerikanischen internationalen Katzenassoziation (TICA) wurde die Rasse 1987 anerkannt, von der Fédération Internationale Féline (FIFe) im Jahr 2003. Es gibt die Tiere in einer Langhaar- und einer Kurzhaarvariante.
Aussehen & Fell
Die besonderen Ohren der Katze sind wohl ihr markantestes Erscheinungsmerkmal. Sie sind relativ rundlich und weisen keine Spitze auf, wie es bei vielen anderen Katzenrassen der Fall ist. Außerdem biegen sich die Ohren in einem Winkel von 90 bis 180 Grad nach außen. Anders als bei der Qualzucht Scottish Fold sind die Ohren der American Curl jedoch funktions- und bewegungsfähig, weshalb die Zucht in Deutschland erlaubt ist. Allerdings sind sich Experten aufgrund der Seltenheit der Rasse nicht einig, ob sie wirklich ebenso gut funktionieren wie bei Katzen ohne geknickte Ohren.
Abgesehen davon gibt es keine Einschränkungen beim Rassestandard. Bei der American Curl sind die unterschiedlichsten Fellfarben, sowie Point-Zeichnungen und Scheckungen zugelassen. Sie sind mittelgroß und eher schlank. Die Kopfform ist eher breit als lang, mit rundlicher Maulpartie, kräftigem Kinn und Nase mit moderater Länge. Die Augenfarben variieren, außer bei American Curls, die aus einem Mix mit einer Siam-Katze entstanden sind, dann müssen die Augen blau sein. Das Fell der American Curl ist seidig und hat nur sehr wenig Unterwolle, weshalb die Tiere auch weniger haaren als andere Rassen. Insgesamt zählt sie zu den mittelgroßen Katzenrassen.
Charakter & Gemüt
Da der Rassestandard und die Ahnentafel uneinheitlich ist, kann man nicht von typischen Charakterzügen der American Curl sprechen. Wie bei allen Katzen treten in der Regel unterschiedliche Wesensarten bei den Tieren auf. In der Regel gelten American Curls als unkompliziert und freundlich. Die Rasse ist normalerweise ausgeglichen, verschmust und ausgesprochen verträglich mit Menschen. Auch in einem Haushalt mit Kindern fühlt sich die American Curl in der Regel wohl, solange die Kinder gelernt haben, wie man sich mit Katzen beschäftigt und nicht zu grob mit ihr spielen.
Training & Beschäftigung
Die American Curl ist aufgeweckt und intelligent, weshalb sie besonders gern Such- und Geschicklichkeitsspiele spielt. Zudem liebt sie Streicheleinheiten, weshalb positive Verstärkung bei ihr besonders gut funktioniert. Sie ist wissbegierig und kann mit wenig Übung auch Tricks lernen. Sie schaut sich schnell Dinge ab und kann mit etwas Übung sogar Türen öffnen oder benutzt den Wasserhahn, um an frisches Wasser zu gelangen. Daher eignet sich auch ein Trinkbrunnen für die Tiere gut zur Beschäftigung und Wasseraufnahme. Die American Curl kann sich aber auch gut selbst beschäftigen, wenn man ihr Leckereien in ein Fummelbrett füllt oder Plüschmäuse und Bälle gibt. Da die Katze sehr menschengebunden und neugierig ist, kann man auch das Gassigehen mit ihr üben.
Richtige Haltung & Pflege
Aufgrund ihres normalerweise ausgeglichenen Wesens eignet sich die American Curl gut als Wohnungskatze mit gesichertem Freigang auf dem Balkon oder katzensicherer Terrasse. Da die Tiere neugierig sind, können sie in geeigneter Lage auch als Freigänger gehalten werden. Allerdings kann es sein, dass eine American Curl mit sehr heller Haut, wenn sie sich viel in der Sonne aufhält, leichter Sonnenbrand auf dem nach außen gestülpten Teil des Ohres bekommt. Hier empfiehlt sich eine für Katzen verträgliche Sonnencreme, um kein Risiko einzugehen. Es empfiehlt sich außerdem, die Ohren der Katze häufiger als bei anderen zu überprüfen und gegebenenfalls zu reinigen.
Das Fell der American Curl ist aufgrund der wenigen Unterwolle eher pflegeleicht und sehr seidig. Bei der langhaarigen Variante der Züchtung sollte man das Fell trotzdem regelmäßig pflegen und bürsten, ansonsten reicht eine vermehrte Pflege zum Fellwechsel aus. Dieser findet zweimal im Jahr im Herbst und im späten Frühling statt.
Ernährung
Wie jede Hauskatze ernährt sich auch die American Curl zum größten Teil von Fleisch und benötigt daher viel frisches Futter mit den richtigen Nährstoffen. Der Fleischanteil sollte sehr hoch, Zucker oder Getreide sollten nicht enthalten sein. Die American Curl ist eher problemlos, was das Futter betrifft und nimmt auch Trockenfutter an. Dies sollte ebenfalls kein Getreide enthalten, da es von Katzen nicht besonders gut verdaut werden kann. Geringe Bestandteile pflanzlichen Ursprungs, wie Obst oder Gemüse sind in Ordnung, denn auch in der Natur nehmen Katzen diese über Beutetiere zu sich.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Da die American Curl sehr selten ist und die Geschichte der Rasse relativ kurz, ist noch zu wenig über rassetypische Krankheiten der Tiere bekannt. Der Gendefekt, welcher zur Krümmung der Ohren führt, hat nach jetzigem Kenntnisstand keine weiteren Auswirkungen auf die Tiere. In Deutschland kommt die Rasse noch selten vor und wird kaum gezüchtet, daher sollte man, insbesondere bei der Anschaffung aus dem Internet, vorsichtig sein.
Auch ein durchschnittliches Alter der Tiere ist nicht bekannt. Allerdings können gesunde Katzen jeder Rasse in der Regel ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen, daher kann man dies auch bei der American Curl erwarten.
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Die American Curl im Überblick
- Charakter: ausgeglichen, wissbegierig, freundlich
- Größe: mittelgroß
- Gewicht: 3 – 5,5 Kilo
- Fell: seidig und glänzend, mit wenig Unterwolle, alle Farben erlaubt
- Pflege: pflegeleicht, mit besonderem Augenmerk auf gute Ohrengesundheit
- Besonderheiten: geknickte Ohren, in Deutschland kaum gezüchtet, nur auf seriöse Anzeigen antworten
(ls)