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Zotteliges Fell

Das sollten Sie bei der Haltung und Pflege des Komondors beachten

Komondor
Das lange und zottige Fell des Komondors ist sein besonderes Merkmal. Foto: Getty Images
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

26. Juni 2024, 11:28 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Komondor ist mit seinem zotteligen Fell eine besondere Erscheinung. Der ehemalige Herdenschutzhund hat bis heute seine Wachsamkeit tief verankert und agiert gegenüber seinen Haltern mit einem intensiven Beschützerinstinkt.

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Herkunft

Der Komondor ist eine sehr alte Hunderasse, die ihren Ursprung im asiatischen Raum hat. Im 9. Jahrhundert gelangte sie mit dem Steppenvolk der Magyaren nach Ungarn, das heutzutage als Herkunftsland der Rasse gilt. Als Herdenschutzhund kam der Komondor für das Bewachen von Viehherden, die er mutig und unerschrocken gegen Wölfe verteidigte, zum Einsatz. Es wird gesagt, dass sein Fell für ihn den Vorteil hatte, dass er von Raubtieren unbemerkt sich unter seine Herde mit Schafen mischen konnte, ohne aufzufallen.

1954 wurde die Rasse vom FCI offiziell anerkannt. In Deutschland wird die Rasse vom Klub für Ungarische Hirtenhunde betreut und ist hierzulande sehr selten.

Aussehen & Fell

Der Komondor springt einem mit seinem besonderen Aussehen direkt ins Auge: Sein ganzer Körper ist mit fast bodenlangem, zottigem Fell bedeckt. Unter diesem versteckt sich ein harmonischer, stark bemuskelter Körper und starke Gliedmaßen. Durch seine Haarpracht ist es oft schwierig zu erkennen, wo bei ihm vorne und hinten ist. Auch seine Mimik ist dadurch schwer zu lesen.

Sein Fell besteht aus derberem Deckhaar und feinerer Unterwolle. Es besitzt die Eigenschaft, dass sich die ausgefallenen Haare mit dem Rest des Fells verbinden. So entstehen die charakteristischen Schnüre oder Zotten. Die Länge des Fells ist an der Kruppe, in der Lendengegend und an der Hinterseite der Oberschenkel am längsten. Am Rücken, seitlich an der Brust und in der Gegend des Schulterblattes ist es mittellang, am Augenbrauenbogen und am Kopf deutlich kürzer und an den Lefzen und unten an seinen Gliedmaßen am kürzesten. Das Fell ist immer elfenbeinfarben.

Charakter & Gemüt

Der Komondor ist ein intelligenter, selbstständiger und mutiger Hund. Als ehemaliger Hütehund ist er auch heute noch territorial geprägt und beschützt und verteidigt sein Rudel. Seiner Familie ist er treu ergeben und ihr gegenüber sehr anhänglich, was ihn zu einem tollen Familienhund macht. Fremden gegenüber tritt er misstrauisch auf und kann gegenüber anderen Hunden gewalttätig werden, wenn er nicht gut erzogen wurde. Eine konsequente Erziehung ist bei ihm daher besonders wichtig.

Er braucht regelmäßige Beschäftigung und fordert diese bei seinen Haltern ein. Wenn er nicht genügend ausgepowert wird, kann es vorkommen, dass er seine aufgestaute Energie an Möbeln auslässt.

Erziehung

Durch seinen Herdenschutztrieb braucht der Komondor eine konsequente Erziehung, die liebevoll aufgebaut sein sollte. Der regelmäßige Besuch einer Welpenschule empfiehlt sich, um bei ihm von klein auf alle wichtigen Grundbausteine zu legen. Aufgrund seiner Fellbegebenheit sollte er außerdem früh lernen, angefasst zu werden. Allgemein gilt der Komondor als Spätentwickler, da er erst ab einem Alter von drei Jahren als reif und ausgewachsen bezeichnet wird. Er hat einen starken Charakter und wartet daher nicht nur darauf Befehle auszuführen. Die Kunst in seiner Erziehung liegt im Gleichgewicht zwischen Führung und Konsequenz und in einer engen und vertrauensvollen Beziehung zwischen ihm und seinem Halter.

Richtige Haltung & Pflege

Als ehemaliger Hütehund ist der Komondor sehr wachsam und auch nachts aktiv. Eine ruhige Umgebung mit Haus und Garten ist für ihn daher ideal. In der Stadt in einer Wohnung besteht immer die Gefahr, dass der Hund aufgrund der lauten Geräuschkulisse immer in Alarmbereitschaft ist, somit nie zur Ruhe kommen kann und schnell gestresst ist.

In seinem Alltag liebt der Vierbeiner Spaziergänge, bei denen er auch mal richtig loslaufen kann. Dabei braucht man sich keine Sorgen machen, dass er mal durchdrehen und weglaufen wird. Denn als Hütehund bleibt er immer in der Nähe seines Rudels.

Das besondere Fell des Komondors schützt ihn sowohl vor Unterkühlung als auch vor Überhitzung. Anders, als man erwarten würde, leidet er im Sommer daher nicht zu sehr unter seinem Haarkleid. Besonders im Liegen wirkt es isolierend. Dennoch sollte man im Sommer keine zu intensiven Spaziergänge mit ihm unternehmen und die späteren Abendstunden, in denen es sich etwas abkühlt, für Gassirunden nutzen.

Die Fellpflege des Komondors ist sehr aufwendig. Nach jedem Spaziergang sollte sein Fell abgesucht werden, da sich dort während der Gassirunde schnell Blätter, Zweige und Dreck verfangen können. Die Besonderheit der Fellpflege beim Komondor ist, dass das Fell wegen der Zotteln niemals gekämmt werden darf. Stattdessen sollte man alle paar Monate die nachwachsenden Haare per Hand von der Haut trennen. Die Pflege der Zotteln ist sehr zeitintensiv und sollte nicht vernachlässigt werden, um es nicht zu Verfilzungen kommen zu lassen. Wenn das Fell eines Komondors einmal nass geworden ist, kann es wegen der dichten Unterwolle mehrere Tage dauern, bis es vollständig getrocknet ist. Die Fellpflege ist daher die größte Herausforderung für die Halter.

Ernährung

Der Komondor ist nicht sehr anspruchsvoll, was seine Ernährung angeht. Hochwertiges Futter sollte die Basis seiner Ernährung sein, um seine Gesundheit zu unterstützen. Die tägliche Futterration sollte immer auf seine Größe, Gewicht und seine Aktivität angepasst sein. Da bei größeren Hunden schneller die Gefahr einer Magendrehung besteht, empfiehlt es sich über den Tag verteilte Mahlzeiten zu füttern.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Komondor gilt als gesunde und robuste Rasse. Bei ihm sind keine spezifischen gesundheitlichen Probleme bekannt. Einzig durch das Zottelfell kann es zu Hauterkrankungen und Hautentzündungen kommen.

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Der Komondor im Überblick

  • Charakter: leicht zu erziehen, mutig, wachsam
  • Größe: 65–75 cm
  • Gewicht: 40–60 kg
  • Fell: lang und zottig
  • Bewegungsbedarf: mittel
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 10–12 Jahre
  • Besonderheiten: ausgeprägter Beschützerinstinkt
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