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„Nalas Catventures“

Besitzerin über ihre Katzen: »Dreimal die Woche machen wir gemeinsam Ausflüge

Foto: nalas_catventures
Dennis Agyemang
Redakteur

25. November 2023, 17:18 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Nala und Malou sind nicht nur zwei sibirische Waldkatzen im besten Alter, sondern auch Petfluncer. Das heißt in den sozialen Netzwerken verfolgen mehr als 59.000 Leute was diese beiden Miezen in ihrem Alltag so erleben. Dabei gibt es so einiges zu sehen, denn sie haben ein großes Hobby: Wandern!

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Die beiden sibirischen Waldkatzen Nala und Malou sind gefeierte Internet-Stars. Alleine ihrem Instagram-Kanal „Nalas Catventures“ folgen mehr Menschen, als in einer mittelgroßen Kleinstadt leben. Das Besondere an den beiden: Sie machen regelmäßig Ausflüge. Nun wurden die Katzen von Julia Rüdiger aus Stade mit dem deutschen Petflucer Preis, quasi den deutschen Oscars für tierische Influencer, in der Kategorie Petfluencer des Jahres geadelt. PETBOOK sprach mit der stolzen Katzen-Mama.

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Nala und Malou lieben ein gutes Abenteuer. Daher sind sie gerne mit Katzen-Mama Julia im freien Unterwegs.
Nala und Malou lieben ein gutes Abenteuer. Daher sind sie gerne mit Katzen-Mama Julia im freien Unterwegs. Foto: Julia Rüdiger / Nalas Catadventures

So gewöhnten sich Nala und Malou ans Draußensein mit Geschirr

Wie hast du deine Katzen ans Draußen-Sein gewöhnt?
Julia: „Das war ein langer Prozess, wirklich Step by Step. Erst mal das Geschirr-Training zu Hause, dann habe ich sie an den Rucksack als Safe Space gewöhnt und dann sind wir rausgegangen. Bei Nala ging das wirklich ganz schnell, weil sie alles ziemlich flott akzeptiert hat. Da ist jede Katze natürlich individuell und da man muss wirklich auch auf die Bedürfnisse der Tiere achten. Ich habe wirklich sehr großes Glück gehabt und habe auf meiner Instagram-Seite einen Guide dazu geschrieben, wo ich wirklich ganz explizit darauf eingegangen bin.“

Und wie hast du die Katzen an das Geschirr und den Rucksack gewöhnt?
„Mir ist ganz wichtig zu unterstreichen, dass nicht jede Katze dafür geeignet ist. Die Katze muss vom Charakter schon auch mutig und aufgeschlossen sein. Man muss vorher Zuhause erstmal gucken, wie sie auf laute Geräusche, auf Besuch oder auf ungewohnte Situationen reagiert. Wenn diese Grunddinge und der Charakter passen, dann kann man damit starten. Nala ist eine wilde Hummel durch und durch. Als ich sie damals geholt und in die Wohnung gesetzt habe, ist sie gleich durch den Flur gefetzt. Sie ist vom Charakter eben auch wirklich sehr, sehr aufgeschlossen und mutig.“

Katzen-Mama Julia ist es wichtig, dass die Schnappschüsse ihrer beiden Katzen authentisch und ohne viel Schnickschnack sind.
Katzen-Mama Julia ist es wichtig, dass die Schnappschüsse ihrer beiden Katzen authentisch und ohne viel Schnickschnack sind. Foto: Julia Rüdiger / Nalas Catadventures

Dreimal die Woche machen die Katzen Ausflüge

Wie oft macht jetzt gemeinsame Ausflüge?
„Dreimal die Woche ist so der Richtwert. Im Sommer sind wir öfter draußen. Aktuell sind wir auch jeden Tag im Garten, manchmal auch mehrmals am Tag. Je nachdem, wie ich es einrichten kann. Für mich ist das dann auch immer toll, wenn wir im Garten sind. Dann nehme ich mir auch immer eine Tasse Kaffee mit raus und das sind dann so die kurzen Frequenzen. Bei Ausflügen braucht Nala dann wirklich auch Strecke und ich schaue, dass wir das so dreimal die Woche schaffen.“

Ist euch schon mal was richtig Gefährliches bei einem Ausflug mit den Katzen passiert?
„Ja, kürzlich an der Nordsee. Da war ich alleine mit beiden am Strand und da sind drei weiße Hunde auf uns zu gestürmt und haben mich umzingelt. Ich habe dann nur noch panisch geschrien. Malou konnte ich noch schnell hochheben, Nala ist zum Glück schnell in meinen Rucksack gesprungen, während uns die Hunde dann wirklich eingekreist haben. Dann kamen dann auch irgendwann zwei Besitzerinnen, die waren aber extrem uneinsichtig und haben das ganze nur belächelt. Ich hatte wirklich große Angst und war dann nachher auch nicht mehr so nett, weil die ihre Hunde nicht zurückgerufen haben.

Ich war wirklich geschockt, dass kein anderer eingegriffen ist. Wenn Katzen Angst haben, dann springen die ja so weg und in dieser Situation ist mir Malou kurz vom Arm gehüpft. Da meinte eine dieser Halterinnen nur: ‚Das ist jetzt aber ungünstig, dass die Katze gerade jetzt wieder laufen lassen.‘ Das war wirklich eine richtig brenzlige Situation. Die ging vermutlich nur ein, zwei Minuten, aber es kam mir wirklich viel, viel länger vor. Ich habe panische Angst vor Hunden.“

Malou und Nala lieben lange Wandertouren in der Natur.
Malou und Nala lieben lange Wandertouren in der Natur. Foto: Julia Rüdiger / Nalas Catadventures

„Mit Malou konnte ich schon vieles besser machen“

Wie bist du zu deinen Katzen gekommen?
„Ich hatte seitdem ich Teenie war, eine Katze gehabt und war schon immer ein Katzenmädchen. Später konnte ich mir aus zeitlichen Gründen keine holen. Das wurde erst mit meinem Umzug nach Stade möglich.

Meine Freundin hatte zeitgleich ebenso schon lange überlegt, eine Katze zu holen und dann dachte ich: ‚Jetzt ist es so weit!‘ Nala war wirklich die erste Katze, die mir bei Ebay angezeigt wurde – von einer Vermehrerin. Natürlich habe ich mich nicht gut über die Rasse informiert, sondern habe mich sofort verliebt. Nala ist dann innerhalb von zwei Wochen bei mir eingezogen. Da war ich dann natürlich schon besser vorbereitet und hatte festgestellt, dass ich alle Fehler gemacht habe: Katze von einer Vermehrerin geholt, viel zu früh, vorab nicht gut über die Rasse informiert, dann auch noch in Einzelhaltung.“

Machst du dir deshalb manchmal Vorwürfe?
„Ich bereue nicht, dass ich Nala habe, aber mit Malou konnte ich schon vieles besser machen. Die habe ich dann von einer Züchterin in Hamburg gekauft. Eigentlich hätte es eine andere Katze werden sollen, aber über Umwege ist sie zu uns gekommen. So spielt das Schicksal eben manchmal.“

Könntest du dir Katzen als reine Wohnungstiere vorstellen?
„Ich möchte unbedingt noch eine dritte Katze haben – gerne aus dem Tierschutz. Ich hätte auch nichts gegen eine Handicap-Katze. Jetzt habe ich mehr Platz und auch mehr Möglichkeiten. Wenn das Rausgehen vom Charakter vielleicht nicht so zu ihr passt, kann ich mir vorstellen, dass man das trotzdem irgendwie miteinander kombinieren kann.“

Katzen-Mama Julia träumt von einer weiteren Katze für ihre Familie.
Katzen-Mama Julia träumt von einer weiteren Katze für ihre Familie. Foto: Julia Rüdiger / Nalas Catadventures

»Für mich ist es wichtig, dass die Bilder authentisch sind

Übt ihr auch Tricks mit den Katzen? Zum Beispiel, damit sie auf Fotos stillsitzen?
„(lacht) Meine Katzen sitzen fast nie still. Gerade bei Fotos ist es mir besonders wichtig, dass die Katze auch Katze ist. Ich mache ja keine richtigen Shootings und nehme auch nur selten meine Kamera mit.

Wenn ich einen Ausflug plane – vielleicht alle drei Wochen oder so – dann habe ich auf dem Ausflug meistens so viele Bilder, weil ich die Katzen einfach machen lasse und mit der Kamera auf Augenhöhe der Tiere hinterherschleiche. So mache ich das auch zu Hause. Darum schauen meine Katzen auch nicht so oft in die Kamera. Natürlich locke ich sie mal und schnalzte oder versuche mal mit einem Blatt ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

Für mich ist es wichtig, dass das authentische Bilder sind. Tricks können sie aber trotzdem. Ich bin zwar nicht die geduldigste im Klickern, aber Nala kann Männchen, High Five und Sitz. Malou folgt dem Finger, wenn sie Lust hat. Ich übe das aber nicht so konsequent mit ihnen, weil der Fokus für mich eben auf unseren Outdooraktivitäten liegt.“

Stichwort „Nalas Catventures“: Wie kam es zu der Idee mit Instagram und Social Media?
„Ich hatte zwar schon früher Instagram, aber war immer nur im Urlaub aktiv und habe dort dann viele süße Aufnahmen von Nala in die Story gepackt und bei WhatsApp zig Leuten geschickt. Eine Bekannte hat dann vorgeschlagen, die Bilder vermehrt auf Instagram zu zeigen. Für mich war das ein Experiment. Ich wollte einfach diese Cutness teilen. Damit, dass daraus so etwas Großes wird und dass man auch so viel Zuspruch bekommt, hätte ich aber nie gerechnet.“

Petfluencer des Jahres zu sein bedeutet auch viel Verantwortung, sagt Julia vom Instagram-Channel „nalas_catventures“.
Petfluencer des Jahres zu sein bedeutet auch viel Verantwortung, sagt Julia vom Instagram-Channel „nalas_catventures“. Foto: Julia Rüdiger / Nalas Catadventures
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„Natürlich ist da ein gewisser Druck“

Der Zuspruch ist sogar so groß, dass du mit „Nalas Catventures“ erst kürzlich bei den Petfluencer Awards Petfluencerin des Jahres geworden bist. Was bedeutet dir dieser Preis?
„Ich freue mich sehr darüber, aber zugegebenermaßen habe ich das erst jetzt so richtig realisiert. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Am Abend der Auszeichnung war ich auch wirklich sehr überfordert mit allem. Wenn man nominiert ist, bereitet man sich ja auch vor und hat eine Rede in petto. Für mich war das einfach so, so weit weg …

Für mich ist der Preis eine Bestätigung. Ich mache nicht alles richtig, aber ich versuche wirklich, mich immer zu reflektieren, bin offen und schaue, was die Katzen in jedem Moment brauchen. Ich fühle mich dadurch wertgeschätzt und finde, dass es auch ein wichtiges Zeichen ist. Es zeigt, dass man auch ohne extreme Shootings und Vermenschlichung auf Social Media erfolgreich sein kann und dass es auf andere Sachen ankommt.“

Was hat sich durch den Preis bei euch verändert?
„Natürlich ist da ein gewisser Druck. Jetzt schauen alle auf uns und ich frage mich, ob ich dem gerecht werden kann. Aber ich möchte mir auch gerne weiterhin treu bleiben und möchte jetzt nicht irgendwie noch etwas Spezielles aus dem Hut zaubern, sondern weiter meine Linie fahren. Mir sind eben auch andere Themen wichtig.“

Was zum Beispiel?
„Dass man wirklich immer auf das Wohl des Tieres in allen Situationen schaut. Durch die Erfahrung mit meiner Katze Chili möchte ich das Thema Zahnpflege bewusster machen oder auch Autofahren. Was ist eine gesicherte Autofahrt? Ich sehe so viele, die mit ihren Katzen herausgehen und diese frei im Auto lassen. Dafür möchte ich sensibilisieren. Denn eine gesicherte Autofahrt ist wirklich nur in einer Transportbox. Ich bin mir da meiner Rolle durchaus bewusst: Auch wenn man selbst nicht alles richtig macht, dass man aber trotzdem auch immer wieder zum Umdenken anregt.“

Und was machen die Katzen außerhalb ihrer „Nalas Catventures“Karriere am liebsten?
„Ach, die sind einfach Katzen. (lacht) Nee, ich glaube, die haben wirklich ein sehr abwechslungsreiches Leben. Die spielen ganz normal, wie jede andere Katze, haben Flausen im Kopf, kämpfen, kuscheln, machen Blödsinn, treiben mich auch mal an den Rand des Wahnsinns, in dem sie auch manchmal viel fordern. Ich versuche auch immer im Spiel die Katzen möglichst abwechslungsreich zu beschäftigen. Dadurch, dass wir eben wirklich viel draußen sind.“

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